Die World of Warcraft Geschichte II

Dies ist der zweite Teil einer mehrteiligen Geschichte, zum ersten Teil geht es hier.

Im ersten Teil dieser mehrteiligen Geschichte ging es um den Planeten Azeroth und die ganz alte Geschichte der Nachtelfen und darum, was aus ihnen alles für Völker wurden. Das ist der eine Zweig der uralten Geschichten, die bis heute eine Rolle spielen. Der andere spielt vielleicht noch eine größere Rolle, denn in seiner Folge gab es einschneidende Ereignisse, die zu der Situation führten, in der man seinerzeit als Warcraft-Spieler in die Geschehnisse auf Azeroth einstieg und deren Folgen bis heute Azeroth prägen. Es ist die Geschichte der Eredar, die zum Teil zu den auf Draenor siedelnden Draenei wurden, einer Rasse, die man seit der ersten Erweiterung „The Burning Crusade“ auch spielen kann.

Verderbnis und Flucht

Die Eredar auf Argus erschienen Sargeras als geeignete Mitglieder seiner Brennenden Legion. Also trachtete er danach, sie für seine Zwecke zu gewinnen. Es gelang ihm zunächst, Thal’kiel, den vielleicht talentiertesten Zauberer der Eredar zu korrumpieren, da dieser mit schwarzer Magie und der Beherrschung von Dämonen experimentierte. Sein Lehrling Archimonde verriet ihn aber an die beiden Anführer der Eredar, Velen und Kil’jaeden. Die klopften ihm auf die Finger und stellten seine Umtriebe ab. Archimonde vergoldete den Schädel von Thal’kiel und benutzte ihn später, da er ein mächtiges Artefakt war.

Draenei Draenor
Seit der ersten Erweiterung, Burning Crusade, sind die Draenei als spielbare Rasse vorhanden (Bild: WoW-Screeshots)

Archimonde war neben Velen und Kil’jaeden zum dritten Anführer der Eredar aufgestiegen. Als Sargeras erneut versuchte, die Eredar für sich zu gewinnen, schlossen sich ihm Archimonde und Kil’jaeden sowie der größere Teil der Eredar an. Ein kleinerer Teil jedoch verweigerte sich zusammen mit Velen. Mithilfe der Naruu, mächtigen Wesen, die fast schon Götter und gewissermaßen die Gegenspieler der Brennenden Legion sind, gelang es dem kleinen Häufchen in einem Raumschiff von Argus zu entkommen. Kil’jaeden hatte Velen wie einen Bruder geliebt. Nun fühlte er sich von ihm verraten und seine Liebe schlug in blanken Hass um. Gnadenlos verfolgte er Velen und seine Getreuen durch das Universum. Schlussendlich fanden Velen und seine Getreuen eine neue Heimat auf einem Planeten, den sie Draenor nannten, was in ihrer Sprache so viel wie Zuflucht bedeutet. Sich selbst nannten sich nun Draenei, also Flüchtige oder Flüchtlinge.

Draenor und die Scherbenwelt

Der Planet, auf dem die Draenei Zuflucht fanden, hatte vorher eigentlich keinen Namen gehabt, obwohl er bewohnt war. Dort lebten zu der Zeit, bevor die Ereignisse stattfanden, um die es in den Warcraft Spielen geht, hauptsächlich Orks, die damals noch nicht grün sondern braun waren. Sie hatten gar keinen besonderen Namen für ihren Planeten, nannten ihn allenfalls die Welt. Aus Draenor wurde die heutige Scherbenwelt, über die später noch zu reden sein wird. Die Orks hatten eine schamanische Kultur und verehrten ihre Ahnen. Außer den Orks lebten auf dem Planeten noch Oger, Gronn und Ogron. Die Oger wurden von den Ogron unterdrückt, wehrten sich aber und konnten sich befreien. Dadurch konnten sich auch die Orks freier bewegen, vermehrten sich und besiedelten neue Gebiete.

Argus World of Waqrcraft Eredar
So sieht es auf Argus heute aus. Vermutlich war der Planet in den alten Zeiten der Eredar um einiges wirtlicher als in der Gegenwart (Bild: WoW-Screenshot)

In dieser Zeit entstanden auch die Clans der Orks, in denen sich jeweils Individuen zusammenfanden, die ähnliche Interessen und Anschauungen hinsichtlich ihres Lebens hatten. Die Kultur der Orks beruhte auf der Jagd und eventuell noch auf etwas Landwirtschaft. Ehre und Kampf spielten eine große Rolle für sie. Immer wieder hatten sie Probleme mit den Ogern, konnten diese jedoch relativ problemlos in Schach halten. Ursprünglich einmal hatten die Oger, obwohl nicht gerade die hellsten Kerzen auf der Torte, ein großes Reich, das jedoch von den Elementen zerschlagen wurde, weil die Oger versuchten, mit ihrer Magie die Elementarkräfte zu missbrauchen. Sie hatten mitbekommen, dass die Schamanen der Orks diese Kräfte nutzten und wollten auch davon profitieren. Damit lösten sie letztendlich jedoch Naturkatastrophen aus, die ihr Reich praktisch zerschlugen, unter denen aber auch die Orks zu leiden hatten.

Draenor Nagrand
So sah es in Nagrand aus, als Draenor noch an einem Stück war… (Bild: WoW-Screenshot)

Die Draenei hatten, abgesehen von ein wenig Handel, kaum Kontakt mit den Orks; beide Völker lebten friedlich nebeneinander her. In dieser Zeit fanden nun Ereignisse statt, die von großer Bedeutung für die Situation von Azeroth sind, die Hintergrund der Spiele Warcraft und Wolrd of Warcraft ist.

Die Orks auf Draenor

Eine wichtige Figur in der Geschichte der Orks ist Durotan, nachdem auch das neue Heimatland der Orks in Kalimdor, Durotar, benannt ist. Durotan war ein Häuptlingssohn aus dem Frostwolfklan. Seine Mutter befragte die Ahnen, ob ihr Sohn eventuell für das Amt eines Schamanen bestimmt sei. Das war nicht der Fall, aber die Enttäuschung war nicht allzu groß: Durotan wurde prophezeit, dass er einst die Orks erlösen werde. Zudem waren ihm die Familie, Bräuche und Traditionen der Orks besonders wichtig. Anstatt Schamane wurde er daher nach dem Tode seines Vaters zum Häuptling des Frostwolfklans.

Die Clans der Orks auf Draenor waren zwar nicht direkt miteinander verfeindet, hatten aber untereinander wenig Kontakt. Manchmal gab es wohl auch Fehden zwischen einzelnen Clans. Nur auf dem Kosh’arg, dem Fest der Tag- und-Nacht-Gleiche, kamen alle Clans im Frühjahr und im Herbst zusammen. Sie hielten eine Art Thing ab, bei dem Dinge besprochen worden, die sämtliche Orks betrafen und feierten auch gemeinsam. Bei einem solchen Fest lernte Durotan Orgrim Schicksalshammer aus dem Schwarzfelsclan kennen, nachdem die Hauptstadt der Orks, Orgrimmar benannt ist. Obwohl Freundschaften zwischen Orks aus verschiedenen Clans eher unüblich waren, wurden die beiden gute Freunde.

Schwerbenwelt Nagrand World of Warcraft Draenor
… und so heute. Im Gegensatz zu anderen Teilen von Draenor hat diese Gegend bei der Explosion des Planeten offenbar nicht übermäßig gelitten. (Bild: WoW-Screenshot)

Auf einem Streifzug in den Wäldern von Terokkar gerieten Durotan und Orgrim mit einigen Ogern aneinander. Der Draenei Restalaan war mit einigen Kameraden auf einem Jagdausflug und half den beiden jungen Orks aus der Patsche. Anschließend lud er sie zu sich nach Hause zum Abendessen ein. Bei dieser Gelegenheit lernten sie auch Velen kennen und Durotan erfuhr mehr über die Draenei, als je ein Ork über sie gewusst hatte.

Bei einem weiteren Kosh’arg lernte Durotan dann seine spätere Frau Draka kennen bzw. traf er sie erneut. Er hatte sie kurz nach ihrer Geburt zu segnen gehabt, damals aber nicht viel auf das zu dieser Zeit sehr kränkliche Baby gegeben. Nun war er erstaunt, dass aus diesem wenig versprechenden Kind eine starke und gesunde Kriegerin geworden war. Die beiden verliebten sich ineinander, heirateten als Durotan Häuptling wurde und hatten später einen Sohn, den sie Go’el nannten. Die meisten kennen diesen wohl eher unter seinem selbst gewählten Namen Thrall. Als charismatischer Führer der Horde spielt er in der Zeit von World of Warcraft dann eine wichtige Rolle für das gesamte Azeroth und begegnet vor allem Horde-Spielern immer wieder einmal.

Kil’jaedens Rache an den Draenei

Nicht allzu lange vor der Zeit, in der wir als Warcraft- bzw. World-of-Warcraft-Spieler in die Geschehnisse auf Azeroth einsteigen, entdeckt Kil’jaeden die Draenei auf dem Planeten Draenor. Und selbstverständlich beschließt er, sie zu vernichten. Dazu will er sich der Orks bedienen.

Mag'har ork
Die Orks sind nicht immer grün gewesen, sondern waren ursprünglich braun. Durch den Einfluss Schwarzer Magie änderte sich ihre Genetik, so dass sie grün wurden und diese Farbe jetzt auch vererben. Diejenigen, die nicht diesem Einfluß ausgesetzt waren, bleiben braun, so das es auch heute noch braune Orks gibt, die sich Mag’har nennen. (Bild: WoW-Screenshot)

In der Weltanschauung der Orks spielt die Verehrung der Ahnen eine große Rolle. Ihre Schamanen sind in der Lage mit diesen zu kommunizieren. Ner’zhul, ein Häuptling und Schamane, ist Witwer und benutzt seine Gabe, um mit seiner verstorbenen Frau zu plaudern. Kil’jaeden nutzt diese Gewohnheit auf heimtückische Art und Weise dazu, die Orks gegen die Draenei aufzuhetzen. Er spiegelt dem alten Schamanen vor, dass seine verstorbene Frau ihn warnen würde. Die Draenei würden nämlich im Geheimen die Vernichtung der Orks planen.

Kurz darauf bot die Brennende Legion jedoch auch Hilfe an. Ihre Hexenmeister lehrten die Orks schwarze Magie und machten deren Schamanen zu ihresgleichen. Schließlich hetzt Kil’jaeden die Orks tatsächlich auf die Draenei, um sie zu vernichten. Besonders bitter ist das für Durotan, der es besser weiß als die anderen Orks, zumal er seinen einstigen Retter Restalaan in einem Zweikampf töten muss. Immerhin vermeidet er es aber, Velen, den Anführer der Draenei an die anderen Orks zu verraten.

World of Warcraft Orkfrau Orkin Ork
Die Orks, die auf Draenor mit schwarzer Magie zu tun hatten, sind grün u8nd ihre Nachkommen auch. (Bild: WoW-Screenshot)

Ein kleiner Teil der Draenei entkommt mit einem Raumschiff und strandet auf Azeroth und zwar auf der entlegenen Azurmythosinsel. Das Raumschiff, die Exodar, ist jetzt die Hauptstadt der Draenei, die sich in ihrer unfreiwillig erreichten neuen Heimat mittlerweile einigermaßen eingerichtet haben.

Als es längst zu spät ist, erfährt Nerz’zhul von den Ahnen die Wahrheit und ist verzweifelt. Sein gewissenloser und machthungriger Lehrling Gul’dan jedoch hat damit keine Probleme. Er steht nämlich im Geheimen schon lange in den Diensten der brennenden Legion. Er ist auch der Begründer des Schattenrates, einer geheimen Organisation von Hexenmeistern, welche zu den Zeiten der Invasion Azeroths bei der alten Horde die Fäden zog.

Weiter geht es (demnächst) im Teil III und zwar mit der Geschichte von Azeroth vor dem Einfall der Orks