Darf ein Mann heute noch ein Mann sein?

Auf diesem Blog über und (nicht nur) für Männer, ist Männlichkeit natürlich ein wichtiges Thema. Es ist heutzutage gar nicht so einfach, sich als Mann zu orientieren und sich eine markante männliche Persönlichkeit zu erarbeiten. Angeblich soll es heute einen „Neuen Mann“ geben, Männer der alten Schule seien nicht mehr zeitgemäß. Das klingt zunächst einleuchtend, denn tatsächlich stapfen wir heute ja nicht mehr mit der Keule durch den Urwald sondern haben uns etwas erarbeitet, das wir als zivilisierte Welt bezeichnen. Bei näherem Hinsehen müssen wir uns jedoch fragen, ob man derart grundlegende Strukturen wie die angeborene Instinkte von Männern und Frauen so einfach durch Erziehung und Lernen verändern kann. Und in diesem Zusammenhang auch: Wo stammt nun eigentlich unser typisch männliches Verhalten, wo stammen unsere typisch männlichen Instinkte eigentlich her?

Männer sollen heutzutage anders sein als sie es viele Jahrhunderte und bis in unsere Tage waren. Eigenschaften, die es Männern über Jahrtausende ermöglicht haben, zu überleben und zum Überleben ihrer Gruppe beizutragen, erscheinen nicht mehr zeitgemäß. Ein „Neuer Mann“ soll her, der sanfter ist, weniger in sich gekehrt und der mehr Verständnis für Frauen zeigt.

Mann beim Camping Outdoor
Überlebensfähigkeit ist sexy: Naturburschen stehen bei Frauen recht hoch im Kurs… (Bild: Pixabay)

Dummerweise bewirkt diese Vorstellung, dass Jungen nicht mehr erlaubt wird, sich normal zu entwickeln. Die ganz normale Männlichkeit wird als toxisch eingestuft und wie man bei etwas genauerem Hinsehen, schneiden die Frauen sich damit ins eigene Fleisch.

Männlichkeit in der Altsteinzeit

Wozu braucht der Mann seine Männlichkeit? Nun, das, was wir unter echter Männlichkeit vorstellen – also das, was man heute nicht mehr sein sollen – sind die Eigenschaften, die es Männern in der Altsteinzeit ermöglichten, zu überleben und das Überleben von Frauen und Kindern zu sichern. So bitter es klingt: Männer taugen augenscheinlich nicht zu besonders vielen Dingen. Neben der Zeugungsfunktion taugen sie auf den ersten Blick lediglich noch zu Jagd und Kampf. Dazu sind sie körperlich stärker als Frauen. Kraft, Beweglichkeit und Gesundheit sind die Dinge, die ein als körperlich schön und von Frauen als äußerlich sexy wahrgenommener Mann mit seinem Aussehen ausstrahlt.

Mindestens so wichtig, wenn nicht wichtiger, sind jedoch die psychischen Merkmale eines Mannes. Selbstsicherheit, Aggressivität, Beharrlichkeit beim Verfolgen von Zielen und die Fähigkeit, sich voll auf eine Sache zu konzentrieren benötigt der Steinzeitmann für Jagd und Kampf. Wobei nach dem was wir wissen, eher wenig gegen Artgenossen gekämpft wurde sondern eher gegen Raubtiere, die Frauen und Kindern gefährlich werden konnten.

Make Love not War!

Unter sich – wenn sich Horden von altsteinzeitlichen Menschen begegneten – waren unsere Urahnen recht friedlich. Es war ja genug Platz für alle da und nichts, was einzelne oder Gruppen für sich alleine beanspruchen konnten. Anstatt zu raufen hatten diese Leutchen lieber Sex miteinander, was natürlich der genetischen Vielfalt zugute kam. Rassenvorurteile gab es offenbar auch nicht: Selbst heute noch besitzen wir ein paar Neandertaler-Gene, was natürlich beweist, dass es in diesen uralten Zeiten so genannte moderne Menschen schon auch mal mit Neandertalern bumsten.

Männlichkeit in der Altsteinzeit
Die typischen Eigenschaften eines Mannes ermöglichten es ihm, in der Lebneswelt der Altsteinzeit zu überleben. Auch heute noch springt der Sexualinstinkt von Frauen auf genau diese Eigenschaften an und sonst auf nichts. (Bild: Franz Bachinger/Lizenz: Pixabay)

Ein Mann beschützt instinktiv Frauen und Kinder und zwar nicht nur die eigenen. Ehe und Familie im heutigen Sinne gab es in der Altsteinzeit noch nicht. Versorgung und Schutz waren kollektiv. Alle Männer beschützten alle Frauen und Kinder, jeder einzelne Mann jede beliebige Frau und jedes beliebige Kind. Das steckt übrigens auch heute noch in unseren Umgangsformen, die ja Zuvorkommenheit des Herrn gegenüber der Dame verlangen: Der Gentleman öffnet der Dame die Autotür, hilft ihr in und aus dem Mantel, lässt ihr in bestimmten Fällen den Vortritt, geht aber in anderen Situationen voraus…

Männlichkeit: Soziale Fähigkeiten, Neugier, Verspieltheit und Erfindungsgabe

Was offenbar gerne übersehen wird, ist die Tatsache dass zu einem archaischen, in der Altsteinzeit überlebensfähigen Mann nicht nur eine gewisse Aggressivität gehört. Die Männer jagten nämlich im Team und mussten sich dazu koordinieren. Die Fähigkeit, sich in eine Gruppe einzufügen und mit anderen zusammenzuarbeiten, ist also ebenfalls eine männliche Eigenschaft. Freundschaft, Treue und Ehre sind die männlichen Werte, die daraus resultieren. Auch kollegiale Verbundenheit und die Identifikation mit der Firma sind Ausdruck dieses männlichen Korpsgeistes, der Kameradschaft unter Männern.

Echte Männer werden niemals wirklich erwachsen. Ihr kindlicher Spieltrieb und ihre Neugier kam ihnen nicht nur beim Leben in der Altsteinzeit zugute. Damals erkundeten sie neuen Lebensraum, suchten jagdbare Tiere, ersannen Waffen und Methoden für die Jagd und für das Überleben. In späteren Zeiten machten die selben Eigenschaften sie zu Forschern, Entdeckern und Erfindern. Gleichzeitig helfen Beharrlichkeit und zielstrebiges Handeln dem modernen Mann beim Abarbeiten von Projekten so wie sie ihm damals beim Verfolgen seiner Jagdbeute zugute kamen.

Männlichkeit Kameradschaft
Gemeinschaft unter Männern: Kameradschaft, Kommunikation, Teamfähigkeit sind wichtige Aspekte echter Männlichkeit, die für die gemeinschaftliche Jagd in der Altsteinzeit unerlässlich waren. (Foto von cottonbro studio)

Mancher heutige Mann huldigt seinem Jagdtrieb noch direkt, spielt gewissermaßen Steinzeitmann, indem er Nahrung für sich und die Seinen erbeutet. Es ist aber auch der Jagdtrieb, der Männer dazu bringt, Kunden und Geschäftsabschlüsse zu „erbeuten“ und so auch wieder dafür zu sorgen, dass es für ihn und die seinen etwas zu beißen gibt. Wer beides kennt, dem ist vielleicht auch schon aufgefallen, dass man auf dem Heimweg von einer erfolgreichen Jagd das gleiche warme, behagliche Gefühl hat, dass man auch nach einem lukrativen geschäftlichen Abschluss spürt.

Es hat übrigens nichts mit Käuflichkeit zu tun, wenn sich Frauen von Männern mit teuren Autos, in guten Anzügen und mit kostspieligen Uhren beeindrucken lassen. Vorausgesetzt, ein Mann hat sich dies selbst arbeitet, erspürt sie hier die Eigenschaften, die diesen Mann in alten Zeiten zu einem erfolgreichen Jäger gemacht hätten und ihn heute zu einem erfolgreichen Geschäftsmann machen können. Allerdings sollte man beim Streben nach Erfolg nicht so extrem werden, dass man die Red Pill nimmt.

Und die Weiber?

Wer jetzt glaubt, dass die Frauen der Altsteinzeit hilflose und schutzbedürftige Weibchen waren, befindet sich aber sowas von auf dem Holzweg. Die Jagd der Männer war, nachdem was wir heute wissen, nur in kälteren und oder trockenen Klimazonen wichtig. Je wärmer es ist, umso ergiebiger ist die Sammelei der Frauen. Die Bedeutung der männlichen Jagd reduziert sich in warmen, fruchtbaren Gegenden hauptsächlich auf die bloße Ertüchtigung für den Verteidigungsfall.

Berta Benz starke Frau Fisherman's-Friend-Frau
Die echte Frau eines echten Mannes: Bertha Benz musste sicherlich viel Verständnis für die „Spinnerei“ ihres Mannes Carl aufbringen. Aber als das Auto dann lief, wusste sie es wohl praktisch zu nutzen: Als Uhrahnin aller modernen Mamis, die auch heute ganz selbstverständlich zusammen mit ihren Kindern per Auto die Oma besuchen… (Bild: Historisch)

Zu einem großen Teil war sie dann aber sicherlich auch Spiel und Vergnügen der Männer. Auch heute noch betreiben ja manche Männer das wirtschaftlich betrachtet vollkommen sinnlose weil ineffiziente Waidwerk mit einer an Besessenheit grenzenden Hingabe. Das gilt übrigens auch für andere Hobbys. Männer sind nun einmal Spielkinder, damit weiß eine weise Frau zu leben. Zumal das berufliche Streben der Männer letztendlich auch aus ihrem Jagd- und ihrem Spieltrieb resultiert.

Vernünftige Frauen – Nichtsnutzige Männer

Frauen mussten damals deutlich ernsthafter und vernünftiger sein als Männer. Vaterschaft war kein Begriff. Selbst wenn die Menschen den Zusammenhang zwischen Sex und Kinder kriegen erkannt hatten, wusste man nicht genau, wer nun der Vater von wem war. Man hat herausgefunden, dass Frauen pro Kind durchschnittlich mit etwas mehr als zwei Männern Sex gehabt hatten. Es kamen in aller Regel also zumindest zwei Männer als Vater infrage. Oft genug waren einer oder sogar beide längst über alle Berge, weil Mitglieder anderer Horden, denen man begegnet war und mit ihnen nähere Kontakte gepflegt hatte. Vermutlich war der Sex mit fremden Männern die bevorzugte Möglichkeit: Die Horde bestand naturgemäß aus Blutsverwandten; Sex mit Männern aus der gleichen Horde also Inzucht, wenn nicht gar Inzest und somit suboptimal.

Die Mutterschaft jedoch ist offensichtlich und der Mutterinstinkt vermutlich der stärkste überhaupt. Im Gegensatz zu den nichtsnutzigen Männern musste frau stets auf dem Quivive sein. Sie musste nicht nur auf ihre Kinder aufpassen, sondern auch essbares entdecken und einsammeln.

Männlichkeit und die Stellung der Frau in der Altsteinzeit

In späteren Zeiten erhöhte es den Status eines Mannes, wenn er viele Kinder, speziell Söhne hatte. In der Altsteinzeit jedoch spielte es keine Rolle, wer wessen Vater war. Es ist aber gut denkbar, dass Kinder eine wichtige Rolle für den Status der Frau spielten.

Dazu kam, dass zumindest in klimatisch einigermaßen günstigen Gegenden die Sammelei der Frauen eine bessere Energiebilanz aufwies als Jagd der Männer. Das Sammeln brachte stetig Nahrung, die Jagd der Männer nur sporadisch. Das einzige, was wirklich nur Männer können, ist das Zeugen von Kindern. Jagen und kämpfen können Frauen notfalls auch. Sie sind zwar körperlich nicht so stark, was sich aber durch Geschicklichkeit und Ausdauer zumindest zu einem erheblichen Teil kompensieren lässt.

Jagd und Kampf: Kein Privileg der Männlichkeit

Archäologen ignorierten oder vertuschten lange die Tatsache, dass man Gräber aus alten Zeiten findet, die Waffen aber keine männlichen sondern weibliche Skelette enthalten. Jägerinnen und Kriegerinnen hat es also ganz offensichtlich von alters her gegeben. Man darf vermuten, dass zu Zeiten der Jäger und Sammler die Frauen eventuell mehr zu sagen hatten als die Männer.

Schildmaid Kriegerin Jägerin
Keine Legende, sondern eine Tatsache: Die Schildmaid. Gräber mit eindeutig weiblichen Skeletten und Waffen als Grabbeigaben belegen, dass es schon immer auch Jägerinnen und Kriegerinnen gegeben hat (Bild von Bild: Daniel Küttel/Lizenz: Pixabay)

Es hat also offenbar auch schon immer Frauen gegeben, die Spaß an Männerdingen haben. Heute gibt es da noch mehr Möglichkeiten, damals waren es Jagd und Kampf. Und geht man davon aus, dass die Männer den Frauen als Trägerinnen neuen Lebens und zuverlässigen Ernährerinnen damals Respekt erwiesen, wird wohl kaum ein Mann sich getraut haben, einer Frau das Jagen und Kämpfen zu verbieten.

Auch heute, sollte sich ein echter Mann freuen, wenn er eine echte, eine taffe Frau, ein veritables Vollweib als Gefährtin bekommen kann. Mit einer handelsüblichen Tussi kann man(n) kein Scheißhäuslein stürmen. Mit einer richtigen, starken Frau an seiner Seite jedoch kann einer viel bewegen. Ich bezeichne ein solches Mädel als Fishermen’s-Friend-Frau: Ist sie zu stark, bist Du zu schwach…

Die altsteinzeitliche Horde als kommunistische Lebensgemeinschaft

Wenn man so will, herrschte in der Altsteinzeit ein voll ausgebildeter Kommunismus: jeder tat was er konnte und bekam was er brauchte. Nahrung wurde kollektiv erworben und gegessen. Es gab nichts, was ein einzelner Mensch horten konnte; sieht man einmal von der persönlichen Ausrüstung, Kleidung und Waffen, ab, gab es keinen Privatbesitz.

Daher gab es auch keine Notwendigkeit von Ehe und Familie. Sex beruhte auf dem erotischen Reiz, den ein Mann auf eine Frau ausübte. Entscheidend dabei waren die physischen und psychischen Attribute eines überlebensfähigen Mannes, dessen Gene eine Frau instinktiv für ihr nächstes Kind haben wollte. Auch heute noch wirken Männer, welche diese Eigenschaften besitzen, attraktiv auf Frauen.

Frauen sind Mütter – Männer sind Onkel

Im Gegensatz zur Mutterschaft, die ganz offensichtlich ist, gab es damals keine Vaterschaft. Eine Frau besitzt einen Mutterinstinkt, einen dazu analogen Vaterinstinkt gibt es hingegen nicht. Die natürliche Zuneigung von Männern zu Kindern, das Bedürfnis sie zu beschützen und zu lehren, lässt sich eher als Onkelinstinkt bezeichnen.

Altsteinzeit Horde Kommunismus
Die Menschen der Altsteinzeit lebten sozusagen in einem Kommunismus: Nahrung wurde gemeinschaftlich erworben und gemeinschaftlich verzehrt. Vom weitgehend unbeschwerten Mitglied der Jäger-Gang wandelte sich die Rolle des Mannes… (Bild: Viktor Michailowitsch Wasnezow 1848 – 1919)

Die Kinder in der altsteinzeitlichen Horde hatten ja keine Väter im heutigen Sinne, dafür waren aber alle Männer für sie so eine Art Onkels. Und logischerweise lernten die Jungs von den Männern, wie all die Männerdinge gehen, die es damals zu beherrschen galt. Und auch damals gab es sicherlich diese Sorte Mädchen, die lieber mit den Jungs spielt als mit den anderen Mädchen und lieber bei den Männern als bei den Frauen in die Lehre geht. Männer waren damals noch Männer und hatten vermutlich so wenig ein Problem damit wie ein heutiger echter Mann es mit einer taffen Frau hat.

Männlichkeit, Ehe und Familie

Die Gesellschaftsform änderte sich, als die Landwirtschaft erfunden wurde. Sowohl Land als auch Vieh und Feldfrüchte kann ein einzelner anhäufen und für sich alleine beanspruchen. Und damit natürlich Begehrlichkeiten bei anderen wecken. So kamen auch Kriminalität und Krieg (eigentlich ja auch nur ein weiteres Kapitalverbrechen) in die Welt. Kommunismus funktioniert am besten, wenn niemand etwas hat. Gibt es jedoch Besitztümer, funktioniert er allenfalls noch in der Familie. Und daher wurde mit der Erfindung der Landwirtschaft auch die Familie notwendig.

Jungsteinzeit Sesshaftigkeit Männlichkeit
… mit der neolithischen Revolution, der Erfindung der Landwirtschaft und dem Aufkommen des Privateigentums zum verantwortungsvollen Familienoberhaupt, das er bis in unsere Tage geblieben ist (Bild: Xinxiang City Museum/Lizenz: CC 1 – PD)

Am Anfang war war die Polygamie, genauer gesagt, die Polygynie, die Vielweiberei, die Ehe eines Mannes mit mehreren Frauen. Unter Pionierbedingungen ist sie die geeignete Form des Zusammenlebens. Gleich zu Anfang sind mehr Arbeitskräfte vorhanden, um etwas zu bewegen und natürlich später mehr Kinder, die mithelfen können. Die sexuellen Beziehungen verbinden den Mann mit seinen Frauen bereits am Anfang. Er ist sich nun auch seiner Vaterschaft bewusst, was Verbundenheit auch mit seinen Kindern bewirkt. So wird die Vaterrolle zu einem Aspekt der Männlichkeit.

Die Sache mit der Erbschaft

Einer seiner Söhne wird einmal seinen Besitz erben. Also will der Mann, dass die Kinder seiner Frauen seine leiblichen Kinder sind. Und folgerichtig verlangt er eine jungfräuliche Braut und beansprucht das Monopol auf die sexuellen Beziehungen zu seinen Frauen.

Seinen Beschützerinstinkt richtete er jetzt speziell auf seine eigenen Frauen und Kinder. Durch seine Arbeit hatte er nun auch die Möglichkeit, die Seinen vor Hunger und Kälte zu beschützen, indem er eine Behausung baute und Nahrung auf seinem Acker produzierte. Wenn man so will, ist das Bedürfnis eines Mannes, für seine Familie zu arbeiten, also auch seinem Beschützerinstinkt, einem Aspekt seiner natürlichen Männlichkeit geschuldet.

Mit dem Entstehen der Zivilisation wurde die auf einer monogamen Ehe beruhende Familie möglich und zur vorherrschenden Lebensgemeinschaft. Die natürliche Männlichkeit eines Mannes bewährte sich auch in der Rolle des Haushaltvorstandes, denn seine Instinkte brauchten sich ja lediglich auf seine Familie zu fokussieren anstatt pauschal auf alle Frauen und Kinder.

Männlichkeit und Unterdrückung der Frau

Der Schutz der Weibchen spielen bei den meisten Tierarten, die nicht auf die schiere Anzahl der Nachkommen setzen, eine große Rolle. Das ist bei Menschen nicht anders. Mit dem Aufkommen der Landwirtschaft entstand für die Frau auch die Möglichkeit, im geschützten Bereich von Haus und Hof zu arbeiten. Der Mann arbeitete draußen auf dem Acker und beim Vieh. So wurden die Geschlechterrollen definiert, die heute noch dort gelten. Zumindest da, wo Frauen nicht durch Menschen niederer Klasse von den häuslichen Arbeiten entlastet werden, aber auch nicht bei der Erwerbsarbeit mithelfen müssen.

Wenn die materiellen Voraussetzungen gegeben waren, konnte ein Mann seine Frau bzw. seine Frauen auch weitestgehend von Arbeit entlasten und mehr oder weniger von der Außenwelt abschirmen. Also dort wo Knechte und Mägde oder Sklavinnen und Sklaven zur Verfügung stehen und der Mann mit seiner Arbeit den kompletten Unterhalt bestreiten kann. So geriet die Frau in eine Art goldenen Käfig. Vermutlich aus Bequemlichkeit ließ sie sich das gefallen. Mit der zunehmenden Häuslichkeit der Frau wird auch das Schönheitsideal der üppigen Weiblichkeit entstanden sein. Das östrogenreiche, stillvergnügte und eher träge Moppelchen konnte nicht so leicht davonlaufen oder auch nur auf Abwege geraten. Zumindest wenn man Männer von den Gemächern der Damen möglichst fern hielt. Auf diese Weise wurde die Frau zu einem unmündigen und abhängigen Wesen, mit dem der Mann machen konnte was er wollte.

Männlichkeit Vielweiberei
Polygamie schafft schnell ein große Familie mit viel Arbeitskraft, was in Pioniersituationen ein Vorteil ist und dafür sorgt, dass sich schwerpunktmäßig die lebenstüchtigsten Männer fortpflanzen (Bild: Aart Rietveld/Lizenz PD)

Eine andere Variante war, dass die Frau im Haus aktiv als Chefin fungierte und über das Hausgesinde herrschte. Bei den Germanen hatten Frauen einen hohen Status, wurden von den Männern respektiert, so wie sich das auch gehört. Sie konnten Geschäftsfrauen sein, ja sogar Feldherrinnen und Fürstinnen. Auch im alten Rom hatten Frauen allerhand Rechte, auch wenn die Römerinnen wohl keine so gute Stellung hatten wie die Germaninnen.

Feminismus und Männlichkeit

Gewisse Strömungen des Feminismus betrachten die ganz normale Männlichkeit offenbar als toxisch. Was hier als „Neuer Mann“ oder „Neues Männerbild“ halluziniert wird, kann nicht als Mann durchgehen, ist lediglich ein Penisträger. Leider wirkt dieses Leitbild in der Erziehung von Jungen von klein auf und zerstört systematisch ihre männlichen Eigenschaften.

Vordergründig wünschen manche Frauen sich Penisträger, die diesem Bild entsprechen, kommen mit ihnen jedoch nicht zurecht. Da auch heutige Frauen instinktiv nach echter Männlichkeit suchen, zerstören sie das Selbstbewusstsein ihrer Partner, indem sie sie betaisieren. Ein betaisierter Mann ist kein Mann mehr sondern lediglich ein Penisträger. Folglich wirkt er auf seine Frau unattraktiv und bekommt keinen Sex mehr. Damit schneidet sich die Frau aber auch ins eigene Fleisch, denn in der Regel hat sie kaum Möglichkeiten, anderweitig Sex zu bekommen, zumindest nicht ohne das Risiko, sich erhebliche Probleme zu verursachen.

So wie der betaisierte Mann ist auch Mister Nice Guy, der Frauenversteher, der „Neue Mann“ lediglich ein Penisträger. Aber kein wirklicher Mann. Oft genug scheitert er bereits, wenn er versucht, mit seiner Angebeteten Sex zu haben. Schafft er es doch, weil die Frau glaubt, hier einen zeitgemäßen Mann vor sich zu haben, wird sie seiner in erotischer Hinsicht schnell überdrüssig. Der perfide Mechanismus der Betaisierung verschlimmert die Lage eines solchen Penisträgers noch weiter.

Männlichkeit und Polygamie

Von ihren sexuellen Instinkten her, neigen Männer dazu, mit möglichst vielen Frauen Sex zu haben. Die Monogamie ist ja die typische Form des Zusammenlebens von Männern und Frauen und ab einer bestimmten Zivilisationsstufe finden. Sie war jedoch immer vor allem eine äußerliche Sache. Der Mann hat zwar nur eine offizielle Ehefrau, aber oft auch sexuelle Kontakte zu anderen Frauen. Zumindest wenn er attraktiv, also männlich genug ist. Wer schon keine anderen Frauen bumst, würde das in den meisten Fällen aber doch gerne tun, wenn er nur die Möglichkeit dazu hätte.

Sowohl die alten Römer als auch die alten Germanen hatten jeweils nur eine offizielle Ehefrau. Daneben trieben sie es aber auch mit ihren Sklavinnen. Solange die Bauern Gesinde hatten, war es gang und gäbe, dass sich der Bauer auch mit den Mägden vergnügte. Und als bei finanziell gut gestellten Bürger noch Hauspersonal üblich war, trieb es der Hausherr auch mit den weiblichen Dienstboten.

Horaz Sapere Aude
Das Zitat „Sapere Aude!“ stammt von dem römischen Dichter Horaz…

Wer der Chef im Hause ist, wirkt auf die weiblichen Untergebenen per se sexy. Wie bereits erwähnt sind es ja die gleichen männlichen Charaktereigenschaften, die früher einen guten Jäger ausmachten und heute einen erfolgreichen Geschäftsmann. Deswegen haben es Chefs in der Regel leicht, Sex mit weiblichen Untergebenen zu haben. Ob das empfehlenswert ist, steht auf einem anderen Blatt. Erfolgreiche Geschäftsleute tun sich aber auch außerhalb ihrer Firma oft leicht mit Frauen. Dass dies am Geld liegen soll, ist zu kurz gegriffen. Echte Männlichkeit macht allgemein erfolgreich, nicht nur bei den Frauen, sondern auch im Geschäft und in der Gesellschaft.

Mann sein heute

Wenn man mit einem Pimmel auf die Welt gekommen ist, sollte man nicht einfach nur ein Penisträger bleiben, sondern sich zu einem echten Mann entwickeln. Auch wenn die ganz normale natürliche Männlichkeit als toxisch verteufelt wird, ist sie doch der Schlüssel zu einem lebenswerten Leben. Nur tote Fische schwimmen immer mit dem Strom. Und bekanntlich muss man gegen den Strom schwimmen, wenn man zu den Quellen gelangen will. Es empfiehlt sich ganz allgemein, sich nicht kritiklos nach dem zu richten, was alle sagen. Manchmal ist das zwar sogar richtig, oft genug aber genau das Falsche. Grundsätzlich alles anders machen zu wollen als die anderen, ist auch nicht richtig. Prüfen und selber denken ist hier der richtige Weg.

… Immanuel Kant interpretierte es als „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ und machte es zum Leitspruch der Aufklärung

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd, weiß ein Sprichwort. Selbst zu denken erfordert ebenfalls Mut. „Sapere aude!“ war der Wahlspruch der Aufklärung. Alles hinaus zu posaunen, was man glaubt herausgefunden zu haben, ist jedoch Blödsinn. Auch wenn man die Richtigkeit der eigenen Erkenntnisse mit handfesten Erfolgen belegen kann, wirft man damit in vielen Fällen, wenn nicht sogar meistens Perlen vor die Säue. Und dann kann es, wie dieses Bibelwort auch weitergeht, passieren, dass diese sich umdrehen und einen zertrampeln.

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Manche Dinge weiß ein Mann, geht aber nicht damit hausieren. Vor allem nicht, bevor er sie ausprobiert und damit Erfolg gehabt hat. Arbeite also an deiner Männlichkeit, rede aber nicht groß darüber. Wenn dich dann jemand fragt, warum dieses oder jenes bei dir besser läuft als bei anderen, kannst du ihn ja einweihen. Aber eben nicht ungefragt.