Die Treue-Falle

Es ist eine offensichtliche Tatsache, dass ein erheblicher Teil der in unserer Zeit geschlossenen Ehen – sehr oft sogar noch nach Jahrzehnten – wieder geschieden werden. Konservative Zeitgenossen mögen hier die Folge gelockerter Moralvorstellungen und des Verfalls der guten Sitten sehen. Auch Trägheit im Hinblick auf die Pflege der Partnerschaft, schlechte Gewohnheiten und sich gehen lassen werden als Feinde einer funktionierenden Lebensgemeinschaft gesehen. Diese Sichtweise scheint stringent, ist auch nicht direkt falsch, greift aber deutlich zu kurz. Ehen zerbrechen letztendlich aus einem tieferen Grund, der in den Instinkten der Frau liegt. Tatsächlich wohnt der lebenslange Partnerschaft zwischen Mann und Frau ein bösartiger Selbstzerstörungsmechanismus inne. Und den muss man(n) kennen, um ihn entschärfen zu können.

Die Ehe: Ein sozialer Konstrukt

In der Bibel steht bereits ziemlich am Anfang, wie Gott sich die Partnerschaft zwischen Mann und Frau vorstellt: Die klassische, von Vertrauen geprägte Zweierbeziehung, die ab einer bestimmten Zivilisationsstufe von den Menschen auch angestrebt wird. Nach der Vertreibung aus dem Paradies wird zwar zunächst die auf Polygamie beruhende Großfamilie die Lebensform der Vorfahren des jüdischen Volkes. Mit dem Fortschreiten der Zivilisation wird dann jedoch die monogame Beziehung zur üblichen Lebensgemeinschaft der Israeliten. Auch die Römer, von deren Kultur das alte Israel ab einer bestimmten Zeit geprägt wurde, pflegen die Einehe, die bis in die heutige Zeit die Regel im Abendland darstellt.

Ehefrau und Mutter früher
Früher war (scheinbar) alles besser – es gab viel weniger Scheidungen: Bis vor gar nicht so langer Zeit war es für Frauen aus juristischen und gesellschaftlichen Gründen nur schwer bis gar nicht möglich, aus einer Ehe auszubrechen. Daher wurde bei einer kaputten Beziehung oft der Schein aufrechterhalten. (Bild: Hans-Joachim Spremberg/Lizenz: CC Attribution-Share Alike 3.0 Germany)

Als Gläubiger Christ oder Jude wird man die Einehe mit lebenslanger Treue als das betrachten, was Gott für den Menschen als Lebensform vorgesehen hat. Wer die Welt mit atheistischen Augen betrachtet, dem wird diese Lebensform als sozialer Konstrukt erscheinen, der in einer Welt notwendig wird, die vom Wirtschaften mit Eigentum geprägt ist. Tatsächlich ist der auf der sexuellen Verbindung zwischen Mann und Frau sowie der Abstammung der Kinder von beiden beruhende Familienverband sehr vorteilhaft, sobald der Besitz von Vieh und/oder Land sowie später auch von anderen Dingen in die Welt kommt. Das gilt sowohl für die Mehrehe, die sich für Kulturen in Pioniersituationen eignet, als auch für die Einehe, die eine Erscheinung zivilisierter Gesellschaften ist.

Ehen zerbrechen gewissermaßen an Instinkten

Ob man die Ehe nun als göttlichen Willen betrachtet oder als Produkt der Vernunft, in beiden Fällen beruht sie nicht auf angeborene Instinkten, sondern auf dem Verstand. Der Atheist kann sie als Errungenschaft seines Verstandes betrachten, der gläubige Mensch als sinnvolle, göttliche Weisung.

Sie ist unter beiden Aspekten zweifelsohne die richtige und sinnvolle Form des Zusammenlebens in einer von Besitz geprägten Gesellschaft. Eheliche Treue bewirkt, dass die Kinder, die Erben des Besitzes, leibliche Nachkommen des Familienoberhauptes sind. Blut ist bekanntlich dicker als Wasser und der Zusammenhalt in einer Familie macht das Teilen des gemeinsam Erwirtschafteten praktikabler als es in einer zusammengewürfelten Wirtschaftsgemeinschaft wäre. Anders ausgedrückt: Kommunismus funktioniert nur in der Familie.

Die klassische Ehe mit lebenslanger Treue mag uns als die normale, gewissermaßen natürliche Form des Zusammenlebens von Mann und Frau erscheinen. Tatsächlich aber haben wir sie lediglich erlernt und kennen nichts anderes, weil wir sie seit unserer Geburt als Vorbild sehen. Aber Ehen zerbrechen auch öfter, das ist ebenfalls eine bekannte Erscheinung.

In Wirklichkeit nämlich sind wir unter der Oberfläche der Zivilisation immer noch die Jäger und Sammler der Altsteinzeit. Und die steinzeitlichen Instinkte, die unsere Fortpflanzung regeln, kennen weder Ehe noch Treue sondern lediglich die optimale Weitergabe der eigenen Gene. Ehen zerbrechen letztendlich, weil der Mann nicht weiß, was diese Instinkte bei der Frau bewirken und wie er mit ihnen umzugehen hat.

Nestbau beim Menschen – eine Errungenschaft, keine Veranlagung

Es gibt Tiere, bei denen Männchen und Weibchen gemeinsam Brutpflege betreiben. Es gibt auch welche, die lebenslängliche Partnerschaften pflegen. Das ist bei diesen Tieren in den Instinkten angelegt. Der Mensch besitzt diese Instinkte nicht. Die lebenslange Partnerschaft und den hoch entwickelten Nestbau, den wir betreiben, haben wir mit dem Verstand entwickelt und erlernt. Dass menschliche Ehen zerbrechen können, liegt daran, dass hier nicht wie bei lebenslang dem Partner treuen Tieren ein instinktiver Mechanismus ein für allemal einrastet, sondern die Bindung gewissermaßen auf einer freien Vereinbarung beruht.

Wenn die Beziehung halten soll, muss er daran arbeiten, dass er für sie stets die erste Wahl ist. (Bild: Peggy/Lizenz: Pixabay)

Wenn man es so betrachten will, herrschte beim Zusammenleben der Menschen in der Altsteinzeit in der Horde ein vollentwickelter Kommunismus: Jeder tut, was er kann und jeder bekommt, was er braucht. Die gemeinsam erworbene Nahrung wurde gemeinsam verzehrt. Die Vorstellung, dass der Steinzeitmann eine persönliche Frau und Kinder in der Höhle hatte und los zog, für die Seinen die Nahrung zu beschaffen, ist naiv. Die Ehe als Versorgungsgemeinschaft gab und brauchte es nicht, weil soziale Sicherheit von der Horde gewährleistet wurde. Und daher gab es auch keine sexuelle Treue, sondern es wurde der im jeweiligen Augenblick am begehrenswertesten erscheinende Sexpartner gewählt.

Ehen zerbrechen nicht an der Untreue des Mannes

Es sollte sich ja langsam herumgesprochen haben, warum Männer fröhlich alles bumsen, was nicht bei drei auf dem Baum ist, Frauen hier jedoch deutlich zurückhaltender sind: Der Mann, der in seinem Leben fast beliebig viele Kinder machen kann, streut seine Gene sozusagen nach dem Prinzip „wenn es lange regnet, werden alle nass“. Sprich: Wenn er bei jeder Gelegenheit ein Kind macht, sind genug dabei, die auch von der Mutter Gene mitbekommen, die ihr Überleben ermöglichen. Die Frau hingegen kann nur eine sehr begrenzte Anzahl von Kinder gebären und muss daher bei der Wahl des jeweiligen Vaters sehr sorgfältig vorgehen.

Der Trugschluss nun: Weil die Frau sorgfältig auswählt, bleibt sie dem einen optimalen Samenspender für immer treu. Pustekuchen! Tatsächlich ist eine Frau unbewusst bereit, mit jedem Mann Sex zu haben, in dem sie den im Augenblick wertvollsten potentiellen Vater ihres nächsten Kindes erkennt. Das ist der Grund, warum ein echter Alpha-Mann die meisten oder doch sehr viele Frauen ins Bett bekommt, wenn er es wirklich darauf anlegt.

Dabei ist es den Instinkten der Frau im Prinzip scheißegal, wo der Mann sonst noch seine Gene vervielfältigt. Im Gegenteil, der Mann der viele Frauen hat, erscheint ihr instinktiv als besonders begehrenswert. Aus dem einfachen Grund, dass das, was viele haben wollen, schließlich nicht schlecht sein kann.

Ehen zerbrechen nun augenscheinlich nicht selten, weil der Mann fremdgeht. Das erscheint aber nur an der Oberfläche so. In den meisten Fällen zerbrechen die Ehen letztendlich nicht am Fremdgehen, sondern am schlechten Gewissen des Mannes. Das ist starker Tobak, ich weiß. Bei der Sendung mit der Maus würde es heißen: Klingt komisch, ist aber so. Um das zu erklären, muss man aber relativ weit ausholen.

Das Problem der Betaisierung

Tatsächlich wird so mancher mit einer in sexueller Hinsicht siechenden oder toten Ehe folgende seltsame Erfahrung gemacht haben: Weil man die Faxen dicke hat, holt man sich, das, was man zu Hause nicht bekommt, anderweitig. Und sei es, dass man als blindes Huhn halt auch mal einen Korn trinkt. Und dann ist man noch nicht richtig aus dem fremden Bett gekrabbelt, wenn einen die scheinbar frigide Ehefrau in ihr eigenes zerrt und dann auch noch auf einmal wieder jede Menge Spaß am Sex hat.

Der berühmte Sex mit der Ex beruht auch auf diesem Mechanismus, der hier pur und unverfälscht wirkt: Geht der Mann innerhalb der Ehe mit einer anderen Frau ins Bett, ist sein Eheweib quasi gesellschaftlich verpflichtet zu zetern. Sie fühlt sich außerdem vor der Gesellschaft gedemütigt und das kann natürlich auch Ehen zerbrechen lassen. Ist die Partnerschaft jedoch beendet, gibt es keine Pflicht zur Treue und deswegen auch keine Demütigung der ehemaligen Partnerin mehr, wenn der Mann mit einer anderen oder gar mit mehreren ins Bett steigt. Der Imagegewinn des Mannes bei der Frau durch das Begehren ihrer Konkurrentinnen schlägt hier also voll durch. Und natürlich erst recht, wenn der Mann nicht eine neue Partnerin hat, sondern sich neuerdings fröhlich durch die Weltgeschichte bumst.

Mit dem einmaligen Fremdgehen kann man aber nicht verhindern, dass Ehen zerbrechen. Der einmalige sexuelle Erfolg überdeckt das eigentliche Problem nur kurzfristig. Bald ist wieder alles beim alten. Der Grund, warum Ehen zerbrechen, ist eine schleichende Fehlentwicklung, die weder der Mann noch die Frau bewusst wahrnimmt.

Wenn es ein Leben lang halten soll, muss man(n) etwas dafür tun. Und er muss genau wissen, was er tun muss… (Bild: Mabel Amber, who will one day /Lizenz: Pixabay)

Der Mann, den die Frau ursprünglich einmal ausgewählt hat, weil er ihr als Alpha erschien, hat diesen Status verloren. Das ist natürlich auch Schuld des Mannes, aber bewirkt wird diese so genannte Betaisierung von der Frau. Das Dumme: Weder tut sie dies in bewusster böser Absicht, noch versteht der Mann, was hier läuft. Und diese Betaisierung lässt irgendwann Ehen zerbrechen. Doch wie entsteht sie und warum wird sie nicht bemerkt?

Wie Frauen ihre Sexpartner auswählen

Die Steinzeitfrau im Innern jeder modernen Frau checkt permanent die Männer in ihrer Umgebung auf ihren Wert als Erzeuger ihres nächsten Kindes. Sprich: Sie prüft sorgfältig, ob einer dabei ist, mit dem sie schlafen möchte. Die Latte dazu hängt allerdings sehr hoch, deswegen kommen hier nur echte Alphas zum Zug. Läuft ihr aber so einer über den Weg, muss er unbedingt gebumst werden. Ich glaube auch kaum, dass die Menschen in der Altsteinzeit überhaupt den Zusammenhang zwischen Sex und Kindern kannten. Eine Frau gab sich einem Mann hin, weil Sex eben Spaß machte und ein richtiger Alpha einfach hergenommen werden musste. So stark der Kerl auch war, gegen den Willen der Frau, die ihn haben wollte, und seinen eigenen Trieb hatte er keine Chance. So sorgt die Natur für die Arterhaltung. Wie bei Tieren führte der Geschlechtstrieb Männlein und Weiblein zusammen.

Gesellschaftliche Konventionen, auch eine feste Bindung einer Frau an einen Mann ändern daran lediglich, dass sie sich von dem jeweilig als Alpha erkannten Kerl nicht tatsächlich verführen lässt, sondern ihr eigentliches Begehren in gesellschaftlich akzeptierte Zuneigungsbekundungen sublimiert. Die Konventionen können eventuell sogar das eigentliche sexuelle Begehren komplett ins Unterbewusstsein der Frau verdrängen. Bewusst findet sie den jeweiligen Mann dann einfach nur sehr sympathisch und ist geneigt, ihm gesellschaftlich vertretbare Wohltaten zu erweisen.

Wer die Frauen kennt, weiß dies übrigens zu nutzen. Das Steinzeitweibchen in der braven Metzgersfrau schreit, dass sie ein Kind von dem so richtig maskulinen Kunden will, der gerade an der Theke steht. Ihr Bewusstsein merkt aber nur, dass hier gerade ein äußerst sympathischer Herr einkauft. Und der bekommt dann noch ein Pärchen Landjäger extra eingepackt. Irgendetwas Gutes muss frau ihm ja schließlich tun, wenn er schon so ein heißer Typ ist!

Alpha-Mann und Beta-Mann

Echte Alphas, die auch noch den souveränen Gentleman geben, können von Frauen vieles haben, was andere nicht bekommen: Jobs, Gehaltserhöhungen, Aufträge, günstige Konditionen bei Bestellungen… Sie bekommen es aber auch von Männern. Es ist ein Trugschluss, dass Männer, die von Frauen geliebt werden, von anderen Männern gehasst würden. Der echte Womanizer ist auch der gute Kumpel, über den sich alle freuen, wenn er in die Kneipe kommt. Er macht nicht nur Frauen Komplimente, sondern hat auch für Männer stets ein gutes Wort. Er achtet und mag alle Menschen, weil er sich selbst achtet und mag.

Ehen zerbrechen
Ach wie romantisch… Aber genau so beginnt der Weg in den Untergang der Beziehung! (Bild: Susan Cipriano/Lizenz: Pixabay)

Wenn nun eine Frau ihren Mann betaisiert, verliert er sein Selbstbewusstsein. Und das wirkt sich natürlich in seinem ganzen Leben aus. Er wird an Status bei seinen Freunden verlieren, sich beruflich bzw. geschäftlich schwerer tun und mehr und mehr zum Versager werden. Dadurch sinkt er natürlich noch mehr in der Achtung seiner Frau. Außerdem können Arbeitslosigkeit und sozialer Abstieg die Folge sein. Obwohl das von der Frau verursacht wird, kann man ihr noch nicht mal einen Vorwurf machen. Denn sie tut lediglich das, was Ihre Instinkte sie heißen. Wenn der Mann diesen Mechanismus der Betaisierung nicht kennt, sind ihm beide hilflos ausgeliefert.

Ehen zerbrechen an Shit Tests

Das Dumme dabei: Auch der feste Partner wird ständig darauf getestet, ob er würdig ist, mit ihr zu schlafen. Solche Tests machen Frauen von Anfang an, wenn Sie einen neuen potentiellen Partner kennenlernen. Der Zweck der Sache ist, festzustellen, ob der augenscheinliche Alpha auch wirklich einer ist. Frau muss dazu ausprobieren, ob er sich auch nicht zum Beta machen lässt. Das ist letztendlich wichtig für die Erhaltung der Art und daher fest in den Instinkten verankert.

Passiert die Betaisierung ganz am Anfang bereits, äußert sich das in einem Misserfolg des Mannes bei der jeweiligen Frau. Er wird dann zum Mister Nice Guy: „Können wir nicht einfach Freunde sein?“ Solange man jedoch um eine Frau wirbt, gibt man sich Mühe. Daher bleibt der Mann oft Alpha, bis die Partnerschaft – scheinbar – in trockenen Tüchern ist. Typischerweise beginnen Männer nun aber, nachlässig zu werden. Schließlich läuft man dem Omnibus nicht mehr hinterher, wenn man bereits drin sitzt.

Und das ist der böse Trugschluss des Mannes, der viele Ehen zerbrechen lässt. Die Shit Tests der Frau hören nämlich nicht auf, wenn die Partnerschaft sozusagen besiegelt ist. Dass ewige Treue sowie unverbrüchliche Liebe geschworen, Papiere unterzeichnet und eine gemeinsame Wohnung bezogen worden sind, interessiert das Steinzeitweibchen in der modernen Frau einen alten Scheiß.

Sie will bei jedem Sex wissen, dass derjenige, der sie besteigt, auch der beste verfügbare Vater für das nächste Kind ist. Und deswegen muss sie ihren Mann ständig testen, indem sie versucht, ihn zum Beta zu machen. Der Mann, der versucht, seiner Frau jeden Wunsch von den Augen abzulesen, rasselt dabei gnadenlos in die Falle.

Aus Alpha wird Beta: So zieht frau sich einen Mister Nice Guy

Jede Frau versucht daher, ihren Mann zum Deppen zu machen. Sie kann gar nicht anders. Bestehen tut der Mann diese Shit Tests nur, wenn er sich eben nicht zum Deppen machen lässt und ihr die Grenzen aufzeigt. Das wissen aber die wenigsten Männer. Sie denken, dass sie vor den Augen ihrer Frau Gnade finden, wenn sie ihr nur alles recht machen. Und genau deswegen werden sie zu Mister Nice Guy, zum Beta Orbiter, der als nützlicher Depp eine Weile geduldet wird, der aber auf keinen Fall Sex bekommt, weil er nämlich lebensuntaugliche Nachkommen zeugen würde. Irgendwann ist die Frau eines solchen Mannes überdrüssig und er bekommt gnadenlos den Stiefel.

Früher war eine Scheidung gesellschaftlich nicht oder nur sehr wenig akzeptabel. Vor allem brachte sie einer Frau erhebliche Nachteile. In der Regel waren die Frauen reine Hausfrauen und wenn sie überhaupt ein Beruf erlernt hatten, war das einer der in der Regel nicht besonders bezahlt war und aus dem sie ja durch die Jahre als reine Hausfrau draußen waren. Ehen wurden aufgrund des Schuldprinzips geschieden und einigermaßen ungeschoren kam eine Frau aus einer Scheidung nur heraus, wenn der Mann fremdgegangen war oder sich sonstiger schwerer Verfehlungen schuldig gemacht hatte. Als schuldig geschiedene Frau, gehörte sie mehr oder weniger der Katz.

Der betaisierte Ehemann ist natürlich für andere Frauen absolut uninteressant, genauso wie es für die eigene Frau geworden ist. Untreue des Mannes als Scheidungsgrund war also mehr oder weniger illusorisch. Prügelt der Mann seine Frau, machte ihn das keineswegs zum Alpha, sondern zeigte nur seine Hilflosigkeit. Hat sie ihn richtig betaisiert, wird er womöglich noch nicht einmal Gewalt gegen sie anwenden. Außer natürlich, er rastet irgendwann richtig aus. Was dann vor dem Schwurgericht verhandelt wird, nennt sich Beziehungstat. Darüber wollen wir lieber nicht reden.

Ehen zerbrechen oft im Bestager-Alter

In früheren Zeiten, als „man sich nicht scheiden ließ“, entstand so der verhärmte Pantoffelheld, der bis an sein Lebensende oder das seiner Frau ein solcher blieb. Und die Frau war frustriert und genauso unglücklich wie er. Heute wird ein betaisierter Mann aber auch oft noch geduldet, weil Kinder da sind. Wenn diese aus dem Hause sind, ist der Weg frei, den schon längst zuwider gewordenen Alten rauszuschmeißen und sich scheiden zu lassen. Oder er hat sogar die Faxen dann doch dicke und geht seinerseits. So braucht man sich also nicht zu wundern, wenn die Kontaktbörsen im Internet voll mit geschiedenen oder zumindest getrennt lebenden Bestagern sind.

Ehen zerbrechen
Wenn erst einmal gemeinsames Vermögen da ist, kann es bei einer Scheidung richtig bösartig werden… (Bild: LillyCantabile/Lizenz: Pixabay)

Es kann durchaus sein, dass bei einem männlichen geschiedenen Bestager der Scheidungsgrund eine Affäre mit einer anderen Frau war. Das ist aber in der Regel, wie bereits weiter oben angedeutet, nur vordergründig so. Tatsächlich ist er wahrscheinlich geschieden worden, weil er sich für sein Fremdgehen gerechtfertigt hat. Weil er ein schlechtes Gewissen hatte.

Dadurch ist er natürlich noch mehr zum Deppen und zum Beta geworden, was dann das Fass zum Überlaufen brachte. Vordergründig sieht das dann so aus, als wenn der Mann der Ehe mit seinem Seitensprung den Rest gegeben hätte, tatsächlich war es aber sein schlechtes Gewissen, seine Rechtfertigungsversuche und seine defensive Haltung. Vermutlich ist dies aber noch nicht einmal der Frau klar, geschweige denn dem Mann.

Das was Frauen unter anderen in so einem Fall gerne machen, nennt man Drama. Offensichtlich ist sie böse auf ihren Mann und glaubt das vielleicht sogar selbst. Tatsächlich geilt sie sich aber an seinem Seitensprung auf, weil er damit im Ansehen der Steinzeitfrau in ihr gestiegen ist. Würde der Mann nun kapieren, was gespielt wird, wüsste er was zu tun ist: Sie ein wenig heulen und toben lassen, meinetwegen auch blöd dazu zu lachen und sie dann, wenn sie anfängt, ein wenig runterzukommen, mit ins Bett zu nehmen und ihr zu zeigen, dass auch sie von dem profitiert, was er Frauen zu geben hat. Man wundert sich immer, warum viele Frauen bei Männern bleiben, die ständig fremdgehen. Hier hast du den Grund dafür: Was viele andere haben wollen, will frau selbst auch haben.

Muss der Mann fremdgehen?

Wenn der Mann nun den Alpha in sich wieder entdeckt, fleißig auf allerlei Weiblichkeit wirken lässt und genüsslich die Früchte erntet, kann er damit mit einiger Wahrscheinlichkeit sogar eine tote Ehe neu beleben. In dem Moment nämlich, wenn er andere Frauen hat, heilt er eine Krankheit, an der Männer sehr oft leiden: der Oneismus. Das Wort kommt vom Vom englischen „one“ für Eins und meint, dass ein Mann sich auf eine einzige Frau fixiert. Damit schwächt er sich selbst und setzt sich immer schlimmeren Schikanen aus, versucht es, ihr immer alles recht zu machen und es gibt kein Halten mehr auf der glatten, abschüssigen Bahn der Betaisierung.

Sensenmann
Er scheidet jederzeit auch die beste Beziehung unbürokratisch und nach dem Zufallsprinzip. Und auch dann geht das Leben weiter… (Bild: Gordon Taylor/Lizenz: Pixabay)

Eine geradezu toxische Phrase ist der beliebte Ausspruch: „Ich kann ohne dich nicht leben!“ Was bedeutet denn dieser Spruch? Natürlich, dass man ohne die eine, einzige, ach so geliebte Frau nicht leben kann. Kurz: Man ist kein eigenständiger, (über-)lebensfähiger Mann…

Und, was genau noch mal, will der Instinkt einer Frau, wenn sie mit einem Mann ins Bett geht? Richtig: überlebensfähige Kinder. Von einem überlebensfähigen Mann. Klingelt’s? Hoffentlich…

Nur allzu wahr ist der uralte Spruch, nachdem auch andere Mütter schöne Töchter haben. Natürlich ist dein Leben nicht aus, wenn du deine Frau verlierst. Damit musst du in der gesündesten Beziehung rechnen. Es gibt einen Scheidungsrichter, der weder nach dem Schuld- noch nach dem Zerrüttungsprinzip fragt, sondern Ehen nach dem Zufallsprinzip scheidet und der steht in jeder Sekunde deines Lebens direkt hinter dir – und natürlich auch hinter deiner Frau. Aber auch wenn die Sense von Gevatter Hein mitten durch die glückliche Partnerschaft gesaust ist, muss es für den überlebenden Teil weiter gehen.

Zurück zu der Frage, ob es nun unbedingt notwendig ist, fremd zu gehen, um eine stabile Beziehung zu führen: Nein. Es muss nicht sein. Aber, sie sollte wissen, dass du zu jeder Zeit könntest, wenn du wolltest. Du bist immer noch der alte Alpha und kannst jederzeit andere Frauen genug haben.

Der lebenslange Alpha-Beweis

Es klingt nun direkt altmodisch und romantisch: Männer müssen lebenslang um ihre Frauen werben, damit nicht ihre Ehen zerbrechen. Genau das, was sie tun, um eine Partnerin zu bekommen, müssen sie weiterhin tun, um sie auch zu behalten. Denn vor jedem Sex wird von Eva instinktiv und unbewusst geprüft, ob der Partner es wert ist, Vater ihres nächsten Kindes zu sein. Auch wenn sie schon lange keine Kinder mehr bekommen kann. So funktionieren Frauen eben. Und wir Männer müssen uns danach richten, wenn wir nicht wollen, dass unsere Ehen zerbrechen.

Ehen zerbrechen
Es schadet gar nichts wenn sie sich erst einmal ein wenig ärgert, wenn er mit anderen Frauen flirtet. Tatsächlich zeigt er damit nämlich, dass er nach wie vor noch begehrenswert ist – auch für sie. (Bild: Oberholster Venita/Lizenz: Pixabay)

Es ist also ganz falsch, sein Sinnen und Trachten nur noch auf die einzige, die Geliebte, die Göttin zu richten. Über sein Leben definiert der Mann sich als Alpha. Er muss sein Leben weiterführen, auch wenn er jetzt in einer festen Beziehung lebt. Er geht weiterhin in die Kneipe zu seinen Kumpels, nicht mehr so oft, aber er vernachlässigt die Kontakte nicht. Seine Freunde sind ein wichtiger Teil seines Social Proof, seiner Belege dafür dass er kommunikationsfähig und lebensfähig ist. Er geht auch weiterhin seinen Hobbys nach, denn ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss. Natürlich nicht mehr so oft, denn einen guten Teil seiner Zeit wird er natürlich gerne mit seiner Liebsten verbringen.

Mit anderen Frauen braucht er, wie gesagt, nicht mehr unbedingt ins Bett zu steigen, aber er sollte ruhig mit Ihnen flirten. Nach dem Motto: Appetit darf man sich holen, gegessen wird zu Hause. Auch und vor allen im Beisein seiner Partnerin. Denn wie gesagt: Das was auch viele andere haben möchten, muss schon etwas taugen. Also will frau es auch haben bzw. behalten. Frauen sind allenfalls vordergründig empört, wenn andere Frauen ihren Mann bewundern. Das ist Drama. In Wirklichkeit sind sie stolz darauf, selbst wenn sie es nicht zugeben. Es erhöht ja zu dem ihren Status bei den anderen Frauen.

Selbstverständlich gehört auch dazu, dass du weiterhin auf dein Äußeres und deine Persönlichkeit achtest. Du musst Alpha bleiben, ja dich möglichst noch verbessern. Anders werden dich auch andere Frauen nicht begehren. Kurz und gut: Du musst tatsächlich weiterhin dem Omnibus nachlaufen, obwohl du schon lange drin sitzt. Das ist das Geheimnis einer lebenslang funktionierenden Partnerschaft. Sieh dir ruhig Paare an, die schon Jahrzehnte zusammen und immer noch glücklich sind. Ich garantiere dir, dass der männliche Teil dieser Paare gepflegt, gut angezogen sowie zu seiner und auch zu anderen Frauen immer charmant sein wird. Und du wirst feststellen das auch die Frauen in der Regel noch sehr attraktiv sind, weil sie sich für einen begehrenswerten Partner auch gerne begehrenswert halten.