Gibt es den unfehlbaren Weg zur wahren Männlichkeit?

Erfolg bei Frauen zu haben, dürfte auf der Hitliste der sehnsüchtigsten Wünsche von Männern ziemlich weit oben stehen. „Es mit Frauen zu können“, ist aber keine isolierte, in sich abgeschlossene Fertigkeit, wie zum Beispiel das Zigaretten drehen oder das Stricken. Es ist ein Teil einer authentischen männlichen Persönlichkeit, die einem entweder gegeben ist oder auf dem Wege einer gezielten Arbeit an sich selbst erworben wurde. Das nennt man Persönlichkeitsentwicklung – spezieller männliche Persönlichkeitsentwicklung. Gibt es hier einen einzigen, alleinig richtigen Weg? Oder auch mehrere Systeme, die unfehlbar zum Erfolg führen, wenn man sie nur konsequent genug anwendet?

Ein Mann, der Erfolg bei Frauen hat, wird von anderen Männern bewundert oder gar beneidet. Es gibt nun Männer, denen dies von Natur aus gegeben ist. In der Fachsprache der PUA, der Pick Up Artists nennt man sie Naturals, was man wohl mit dem Begriff Naturtalente recht treffend übersetzen kann. Die Philosophie der PUA besteht nun darin, dass der Erfolg bei Frauen wissenschaftlich untersucht und erklärt werden kann. Daraus lassen sich dann Methoden ableiten, die jedermann anwenden und somit erfolgreich bei Frauen werden kann. „Technische“ Regeln, der praktische Umgang mit Frauen, vorgefertigte Anmachsprüche, Strategien und Taktiken, das sogenannte Outer Game. sind dabei jedoch nur Handwerkszeug, das den Umgang mit Frauen – vor allem in der Anfangsphase – erleichtert.

Der wichtigere, ja der entscheidende Teil des Games, der Kunst, Frauen zu verführen, ist das, was als Inner Game bezeichnet wird: die männliche Persönlichkeitsentwicklung. Die erfordert aber Arbeit, Arbeit an sich selbst – und das ist der Grund dafür, warum es in der Praxis doch nicht jeder schafft, ein Womanizer zu werden. Seine Persönlichkeit zu entwickeln, psychisch und mental weiter zu kommen, erfordert Konsequenz, Energie und Durchhaltevermögen. Andererseits ist es auch ein großes Abenteuer. Im Grunde ist der Weg das Ziel, denn männliche Persönlichkeitsentwicklung ist natürlich nie abgeschlossen.

Männliche Persönlichkeitsentwicklung: Es gibt entscheidende Punkte

Ich befasse mich seit mittlerweile mehr als drei Jahrzehnten mit Persönlichkeitsentwicklung. Männliche Persönlichkeitsentwicklung setzt nun aber voraus, dass man(n) erkennt, was eigentlich einen echten Mann ausmacht. Der Blick darauf, was einen Mann im Kern ausmacht – und was eine Frau ausmacht – wurde uns im Laufe der Geschichte in gewisser Weise verschleiert. Und dennoch sind es diese grundlegenden Eigenschaften des Mannes, die ihn für eine Frau sexuell attraktiv machen. Genau diese sind es, die der Mann wieder entdecken und pflegen muss, wenn er erfolgreich bei Frauen – und nicht nur bei Frauen – werden möchte.

Männliche Persönlichkeitsentwicklung -Echter Mann - Fokko mit Elfie
Es macht Spaß, ein Mann zu werden und zu sein… (Bild: Selfie vom Autor)

Zunächst einmal änderte sich der Blick auf den Mann durch die veränderten Rollen, welche die beiden Geschlechter mit dem Aufkommen von Besitz und der Entwicklung des Konzeptes „Familie“ zugewiesen bekamen. In späteren Jahrhunderten durch romantische Vorstellungen wie die der mittelalterlichen Minne und der Verzärtelung der Frau im Bürgertum und im Adel. A propos Geschichte: So herzerfrischend Martin Luthers Sprüche über Frauen und Sexualität auch sein mögen, verleiten sie doch teilweise zu einer gefährlichen Geringschätzung der Frau. Was er jedoch über seine persönliche Frau sagte und wie er sie ganz offensichtlich Wert schätzte, zeigt uns bei genauem Hinsehen aber etwas ganz anderes. Wenn er seine Frau scherzhaft als „Herr Käthe“ bezeichnet, klingt für mich hier schon die Erkenntnis an, dass in Wirklichkeit die Frauen das stärkere Geschlecht sind – und eine Gefährtin auf Augenhöhe etwas unglaublich Wertvolles.

In jüngerer Zeit geriet unter dem Einfluss des Feminismus der echte Mann immer mehr in ein ungutes Licht. Das moderne Männerbild unterdrückt die eigentliche Männlichkeit. Der Softie, der Frauenversteher, soll der neue Mann sein. Das Problem dabei: Ein solcher Mann wirkt auf Frauen unerotisch, er triggert ihren Geschlechtstrieb nicht. Die Folge davon sind die Partnerschaften, die aufgrund schleichender Betaisierung zerbrechen. Oder aufgrund mangelnder männlicher Attraktivität gar nicht erst entstehen.

Eine desillusionierende Realität

Um einen Weg zu gehen, muss man zunächst einmal wissen, wo man hin will. Männliche Persönlichkeitsentwicklung setzt daher voraus, zu wissen, welche psychischen Eigenschaften einen Mann ausmachen.

Moderne Frau - Geschäftsfrau
Sie kann noch so modern und zivilisiert daherkommen: Letztendlich… (Bild: pxhere /Lizenz: PD)

Für einen unbedarften Mann, der unsterblich in eine Frau verliebt ist, wird die folgende Wahrheit sehr bitter sein: Auch seine Herzallerliebste, die beste, schönste und reinste aller Frauen ist in ihrem tiefsten Innern bereit, sich jeden Mann hinzugeben, der sie sexuell entsprechend triggert. Dass sie das in der Praxis – hoffentlich – dann doch nicht tut, liegt an der dicken Schicht Zivilisation, die über unseren altsteinzeitlichen Instinkten liegt. Vernunft, Ethik, Moral und Erziehung sorgen dafür, dass eine Frau sich ihr sexuelles Begehren häufig nicht nur verkneift, sondern es im Extremfall gar nicht erst zu ihrem Wachbewusstsein aufsteigen lässt und es zu einem moralisch akzeptablen Sympathiegefühl sublimiert.

Um bei Frauen an- und Sex zu bekommen, gibt es nur einen Weg: Du musst als echter, männlicher Mann daherkommen. Insofern haben Coaches und Trainer Recht, wenn sie dir dies sagen. Ein Coach kann dir dabei eventuell helfen, aber den Weg zur echten Männlichkeit musst du selbst gehen!

Männliche Persönlichkeitsentwicklung – Überlebensfähig sein und wirken

Es geht in der letzten Konsequenz immer um das Überleben. Zunächst um das des Individuums und dann um das der Art. Fortpflanzung ist also annähernd so wichtig wie das eigene Überleben. Und daraus leiten sich unsere Sexualstrategien ab: Der Mann, der im Laufe seines Lebens fast beliebig viele Kinder zeugen kann, selektiert nur grob nach Eigenschaften, die erwarten lassen, dass eine Frau sein Kind austragen, gebären und aufziehen kann – Figur, Brüste, Jugend.

Die Frau muss wesentlich sorgfältiger auswählen, da sie in ihrem Leben nur eine sehr begrenzte Anzahl von Kindern haben kann. Sie selektiert darauf, ob ein potentieller Sexualpartner ihrem Kind Eigenschaften vererben kann die es überlebensfähig machen. Und genau diese Eigenschaften sind die archaisch männlichen Eigenschaften, die ein Mann entwickeln muss, wenn er für Frauen sexuell attraktiv sein will.

Steinzeitfrau - Weibchen
… entscheidet, wenn es um Sex geht, die Altsteinzeit-Frau in ihr, die… (Bild: pxhere /Lizenz: PD)

Es sind jedoch bei Leibe nicht nur körperliche Eigenschaften, die einen Mann attraktiv machen, sondern vor allem psychische. Auch in der Altsteinzeit konnte ein Mann überleben und in seiner Horde etwas gelten, ja gar eine Führungsposition einnehmen, wenn er körperlich nicht besonders stark, dafür aber überdurchschnittlich klug und umsichtig war. Eine wichtige Rolle spielen soziale Fähigkeiten, Kommunikation und die Anerkennung als Mitglied der Gruppe. Der Begriff des Social Proof bezeichnet dies in der Fachsprache der Verführungskünstler, der Pick Up Artists.

Männliche Persönlichkeitsentwicklung im Sinne des Pick Up beinhaltet daher, Kommunikationsfähigkeit zu erwerben, andere und sich selbst positiv zu sehen sowie konkret die Pflege von Männerfreundschaften. Das Pick Up ist also durchaus eine ganzheitliche Sache und bewirkt nicht nur den sexuellen Erfolg bei Frauen, sondern auch Erfolg im gesellschaftlichen und beruflichen bzw. geschäftlichen Bereich. Die klassischen Pick Up Artists findet man daher besonders unter Studenten und jüngeren Männern mit anspruchsvolleren Berufen.

Typen von Männern

Das klassische Pick Up beinhaltet eine männliche Persönlichkeitsentwicklung, die den sogenannten Alpha-Mann favorisiert. Das ist der umtriebige Mann, der Männerdingen frönt und Umgang mit einem größeren Freundeskreis pflegt. Er ist stets für Gruppenaktivitäten zu haben. Eine Führungsrolle – wie sie der Begriff Alpha nahelegt – muss er nicht unbedingt innehaben. Es ist aber wichtig, dass er in seiner Gruppe ein anerkanntes Mitglied und geachtet ist, was wie gesagt mit dem Begriff Social Proof bezeichnet wird. Er geht mit Frauen ungezwungen und selbstsicher um, tut aber auf keinen Fall immer das, was sie von ihm erwarten oder verlangen. Damit hat er Erfolg, weil seine Eigenschaften Überlebensfähigkeit signalisieren.

Männliche Persönlichkeitsentwicklung -Steinzeitmann - ganzer Kerl
… einen ganzen Kerl als optimalen Vater für ihr nächstes Kind will, der aber… (Bild: pxhere /Lizenz: PD)

Eine Abart des Alpha-Mannes – eventuell auch des Sigma-Mannes – ist der Red Piller. Er weiß, dass Erfolg, besonders auch materieller, sexy macht. Er zielt darauf ab, mit seinen Alpha-Eigenschaften beruflich bzw. geschäftlich aber auch gesellschaftlich ganz vorne mitzuspielen. Natürlich tut auch er nicht immer, was Frauen von ihm erwarten. Er steht unter einem gewaltigen Erfolgsdruck, da seine Philosophie nur funktioniert, wenn er es schafft, tatsächlich deutlich besser zu sein als der Durchschnitt. Auch er ist erfolgreich bei Frauen, ist sexy weil überlebensfähig. Wie der Alpha auch, betreibt er männliche Persönlichkeitsentwicklung um dies zu erreichen.

Sonderfall Sigma-Mann

Sowohl der Alpha als auch der Red Piller spielen nach vorgegebenen Regeln und streben vorgegebene Ziele an. Ganz anders der Sigma-Mann. Ohne ein Soziopath oder gar ein Autist zu sein, pfeift er in gewisser Weise auf andere Leute. Er ist gerne allein, weil er dabei nicht einsam ist. Er hat nur wenige, dafür aber gute und alte Freunde. Wenn er sich unterhält, spricht er gerne über ernsthafte Themen; Small Talk ist er nicht sein Ding. Er setzt sich seine eigenen Ziele und macht seine Regeln selbst. Seine Unabhängigkeit signalisierte ebenfalls Überlebensfähigkeit und daher ist er ebenfalls bei Frauen erfolgreich. Und natürlich tut auch er nicht immer, was Frauen von ihm wollen. Auch zu diesem Status führt der Weg über männliche Persönlichkeitsentwicklung.

Wenn man so will, kann man den Alpha-Mann als Partylöwen charakterisieren. Der Sigma-Mann wäre dann der einsame Wolf.

Wie gesagt, man kann den Red Piller als Abart des Alpha-Mannes betrachten, wenn er neben seinem unbedingten Streben nach materiellem Erfolg gesellig und jovial ist. Eine streng auf solchen materiellen Erfolg ausgerichtete männliche Persönlichkeitsentwicklung passt vordergündig aber auch zur Eigenständigkeit des Sigma-Mannes.

Mann - Biker - ganzer Kerl - Alpha
… heutzutage durchaus zum Beispiel auch so… (Bild: Sammy-Sander /Lizenz: Pixabay)

Gerade der knallhart auf materiellen Erfolg fixierte Red Piller kann durchaus durch diese Einstellung zu einem einsamen Wolf werden. Vermutlich wird er darunter aber leiden, auch wenn er es nicht zugibt, nicht einmal vor sich selbst. Der echte Sigma-Mann jedoch fühlt sich mit seinem Alleinsein wohl. Wenn man es näher betrachtet, folgt der Red Piller aber auch Regeln, die ihm von außen vorgegeben werden. Und genau das tut ein echter Sigma-Mann nicht.

Der Beta-Mann, der Loser oder AFC (Average Frustrated Chunk)

Wer weder stark genug ist, seine eigenen Regeln zu setzen noch damit Erfolg hat, die Regeln einer Gruppe zu befolgen, ist ein Beta. Niemand nimmt ihn für voll, trotzdem wird er eventuell in einer Gruppe geduldet, als nützlicher Depp vielleicht sogar freundlich behandelt. Es kann gut sein, dass der Beta vordergründig von Frauen gemocht wird. Weil er nämlich immer alles tut, was sie von ihm verlangen. Er ist möglicherweise ein Frauenversteher, aber als solcher wird er keinen Sex bekommen. Er wirkt nämlich nicht überlebensfähig, krass ausgedrückt wird er von Frauen als nützlicher Idiot betrachtet.

Der Beta-Mann ist der Mister Nice Guy, der hofft, mit Wohlverhalten die Zuneigung von Frauen zu erlangen und so Sex zu bekommen. Der Traumprinz also, der in schlechten Filmen und Kitschromanen die Angebetete heimführen darf. In der Realität hört er den schlimmsten aller schlimmen Sätze, die ein Mann von einer Frau zu hören bekommen kann: „Können wir nicht einfach Freunde sein?“

Die Zeitströmungen der Gegenwart erzeugen solche Männer. Damit mag es auch zusammenhängen, dass es in jüngerer Zeit eine größere Anzahl von Incels gibt. Incel steht für Involuntary Celibate, also Männer, die zwar wohl gerne Sex hätten, aber keinen bekommen, ja oft sogar noch nie Sex gehabt haben – außer mit sich selbst. Das Problem bei ihnen ist vermutlich, dass sie, um gesellschaftlich akzeptiert zu sein, ihre typisch männlichen Eigenschaften nicht entwickelt haben.

mann - geschäftsmann - echter mann
… oder so daherkommen darf. (Bild: Andrea Piacquadio/Lizenz: Pexels)

Der Beta-Mann ist eigentlich kein Mann, sondern lediglich ein menschliches Wesen mit den körperlichen Merkmalen eines Mannes. In ihm steckt ein Alpha, eventuell auch ein Sigma, der sich nicht entwickeln durfte, in seiner männlichen Entwicklung limitiert wurde. Männliche Persönlichkeitsentwicklung kann den in ihm schlummernden echten Mann befreien.

Der Blue Piller und der Black Piller

Ein Beta-Mann wird mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Blue Piller sein. Das ist einer, der glaubt was Regierung und Medien ihm erzählen. Er verhält sich dementsprechend, ist ein guter, pflegeleichter Untertan und gewinnbringend, für die, ihn für sich arbeiten lassen. Die Begriffe stammen aus dem Film die Matrix, was ich im Blogartikel über die Red Pill näher erläutere.

Der Black Piller schließlich ist ein gescheiterter Red Piller, der resigniert hat. Er ist von der Philosophie der Red Pill überzeugt, weiß aber, dass er es nicht schafft einer zu sein. Da es aus seiner Sicht keinen anderen Weg zum Erfolg bei Frauen und auch sonst im Leben gibt, wir er nie Sex haben. Er wird zum Incel, zum unfreiwilig im Zölibat Lebenden.

Red Pill  - Blue Pill - Rote Pille - Blaue Pille - Schlafschaf - Loser - AFC - Beta
Die Metapher mit der Blauen und der Roten Pille greift zu kurz… (Bild: Septimiu Balica/Lizenz: Pixabay)

Eine bequeme Ausrede fürwahr, um sich gehen zu lassen, in Selbstmitleid, Masturbation und fressbedingter Adipositas zu versinken und tatsächlich zum Bodensatz zu werden. Ähnlich wie ein Blue Piller glaubt auch er an ungute Dinge, die man ihm weisgemacht hat. Der Weg des Sigma-Mannes oder des ganz gewöhnlichen Alphas ist für ihn daher verbaut.

Männliche Persönlichkeitsentwicklung – der Weg aus dem Beta-Dasein

In der Praxis wird ein Beta-Mann vermutlich eher ein verkrüppelter Alpha, als ein verkrüppelter Sigma sein. Die Veranlagung zum Alpha-Mann beinhaltet definitionsgemäß das Befolgen von Regeln. Wenn die Regeln, die er als Junge lernt, auf der Anschauung basieren, dass Männlichkeit per se böse sei, kann er sich nicht zum Mann entwickeln. Ein Junge mit der Veranlagung zum Sigma-Mann wird hingegen eher in der Lage sein, sich gegen vorgegebene Regeln eigenständig zu entwickeln.

Hier besteht jedoch die Gefahr, dass er zu einem nicht ernst genommenen Eigenbrötler und Dropout, also auch wieder zu einem Underdog wird. Unter Umständen sogar zu einem Asozialen. Der eigentliche Beta wird wohl eher nicht beachtet, oder sogar geduldet, weil er auch in männlichen Gruppen den nützlichen Idioten darstellen kann. Wohingegen der verunglückte Sigma zur Witzfigur und zum Gespött der Leute wird. Wenn er sich nun in der Art eines Beta um Frauen bemüht, gibt er sich womöglich noch viel eher als dieser der Lächerlichkeit preis.

AFC - Normalo - Incel
Der AFC, der Normalo, der Beta-Mann hat keine Chance, weil ihm die Attribute der echten Männlichkeit abgehen. Er wird zum Incel oder allenfalls aus wirtschaftlichen Gründen – als Beta-Provider – genommen bzw. behalten, darf für Haus, Kinder etc. zahlen, bekommt aber keinen oder allenfalls schlechten und widerwillig gewährten Sex. (Bild: John/Lizenz: Pixabay)

Nun ist es in der Tat nicht einfach, aus der Situation eines Beta-Mannes herauszukommen. Männliche Persönlichkeitsentwicklung kann hier zunächst erfordern, dass er sich von seinem bisherigen Bekanntenkreis fernhält. Vielleicht noch schwieriger ist es für den Eigenbrötler. Er muss lernen, von seinen eigenen, abweichenden Anschauungen wirklich überzeugt zu sein. Hier besteht eine große Gefahr des Selbstbetruges.

Was ist nun der unterschied zwischen einem Sigma-Mann und einem Eigenbrötler? Ganz einfach: Der Sigma-Mann wird respektiert, weil er selbstbewusst ist und kein Problem damit hat, anders zu sein als die Masse. Dem Eigenbrötler fehlt es am Respekt sich selbst gegenüber und darum bekommt er auch keinen Respekt von anderen.

Männliche Persönlichkeitsentwicklung hat viel mit Respekt zu tun

Respekt und Wertschätzung sind für einen Mann der Schlüssel zur echten Männlichkeit. Natürlich auch für eine Frau zur echten Weiblichkeit, was aber eine andere Geschichte ist. Nicht nur die männliche Persönlichkeitsentwicklung sondern auch die weibliche beginnen immer mit Respekt und Wertschätzung. Respekt und Wertschätzung anderen, aber auch sich selbst gegenüber. Das eine bedingt das andere.

Der Einstieg in die männliche Persönlichkeitsentwicklung muss also immer damit beginnen, sich selbst klarzumachen, dass sowohl man selbst als auch die anderen Menschen wertvoll sowie des Respekts und der Wertschätzung würdig sind. Das ist übrigens auch die Grundlage des Christentums.

Es führen bekanntlich viele Wege nach Rom. Diese Redensart will besagen, dass man ein bestimmtes Ziel durchaus auf ganz unterschiedlichen Wegen erreichen kann. Verdächtig ist es aber immer, wenn ein Verfechter eines bestimmten Weges, diesen als den einen und einzigen zum Erfolg führenden hinstellen möchte.

Männliche Persönlichkeitsentwicklung mit System

Offenbar gibt es für so ziemlich alles auf dieser Welt ein Patentrezept. Die männliche Persönlichkeitsentwicklung macht da keine Ausnahme. Mag auch speziell diese Variante verhältnismäßig neu sein, gibt es Methoden und Systeme zur allgemeinen Persönlichkeitsentwicklung schon sehr lange. Dale Carnegies „How to Win Friends and Influence People“ ist hier wohl der Klassiker. Auch NLP und Silva Mind Control gibt es schon seit-zig Jahren.

Dating Coaches, jedenfalls wenn sie ernsthaft arbeiten, werden dich immer anleiten, deine (männliche) Persönlichkeit zu entwickeln und dir nicht nur Strategien und Anmachsprüche beibringen. Sie arbeiten auch öfter mehr oder weniger nach Methoden, welche Gurus der Pickup-Szene entwickelt und angewendet haben. Zum Beispiel die Mystery Method. Es gibt da gewissermaßen Schulen, die nach Systemen arbeiten, die der jeweilige Begründer in seinen Seminaren gelehrt hat.

Ich halte ja nicht viel von Patentrezepten. Es gibt aber durchaus Systeme, die funktionieren. Vermutlich nicht für jeden. Es ist sicherlich individuell, welches System für einen bestimmten Mann funktioniert. Ein Problem bei solchen Systemen ist jedoch, dass sie gerne mal dogmatisch sind oder von ihren Anwendern dogmatisch aufgefasst werden – auch wenn ihr Begründer das gar nicht wollte. Wenn man so will ist die Anthroposophie ja auch ein Stück weit so etwas wie ein System zur Persönlichkeitsentwicklung. Obwohl Rudolf Steiner ausdrücklich gesagt hat „Wer mich dogmatisiert, hat die Anthroposophie missverstanden,“ sind die heutigen Anthroposophen dogmatisch. Fragt man einen Anthroposophen, warum dieses oder jenes in der Anthroposophie so oder so sei, bekommt man sehr oft die Antwort: „Rudolf Steiner hat einmal gesagt…“

Mut zur Modifikation

Wenn ein System von seinen Anwendern sklavisch befolgt wird, bekommt es sektenartige Züge. Von Orlando Owen sagte einmal jemand, er sei ein Sektenführer, obwohl er das selbst vermutlich gar nicht wisse. Diese Dogmatisierung von Methoden mag daher kommen, dass die meisten Menschen nicht den Mut haben, kreativ zu sein. Wenn die Anwender jedoch damit Erfolg haben, bedeutet das jedoch letztendlich, dass das betreffende System funktioniert. Und auch Leuten hilft, die ohne dieses System erfolglos geblieben wären.

Männliche Persönlichkeitsentwicklung - unterwegs
Gehe immer zunächst bewährte Wege aber wenn du verstanden hast, was du tust… (Bild: Eric Sanman/Lizenz: Pexels)

Ich persönlich halte es z.B. zwar für besser, wenn man rechnerische Formeln nachvollziehen und verstehen kann. Man kann sie sich dann zum einen besser merken, zum anderen aber auch selbst kreativ für bestimmte Zwecke modifizieren. Trotzdem bekommt auch derjenige, der sie stur auswendig lernt oder jeweils nachschlägt und nach ihnen vorgeht, richtige Ergebnisse.

Ganz ähnlich verhält sich das im Bereich männliche Persönlichkeitsentwicklung. Wer aus den verschiedenen Methoden die Grundlagen heraus zieht, kann auf diesen, durch Modifikation vorgegebener und der Entwicklung ganz eigener Methoden sein persönliches System entwickeln. Das ist natürlich für denjenigen besser, dem die Fähigkeit hierzu gegeben ist. Männliche Persönlichkeitsentwicklung – genauso wie auch andere Prozesse – kann aber auch nach Schema F bewerkstelligt werden. Das hilft dann auch demjenigen weiter, der nicht so kreativ ist und/oder nicht gut darin, Dinge zu analysieren und die Grundlagen zu verstehen.

Es verhält sich hier so wie in der Musik: Es ist toll, wenn jemand selbst Musikstücke komponieren und sie dann vortragen kann. Es ist aber durchaus auch schon etwas, wenn man die Stücke anderer Musiker richtig nachspielen kann.

Männliche Persönlichkeitsentwicklung – Die Grundlagen und Zusammenhänge verstehen

Was ich – und das sage ich auch zu meinen Kursteilnehmern – an unserem Bildungssystem scharf kritisiere, ist das Folgende: Man bekommt in der Schule immer nur das „Was“ und das „Wie“ erklärt, so gut wie nie aber auch das „Warum“. Daher versuche ich, es in meinem Unterricht besser zu machen und die Hintergründe und Zusammenhänge zu erklären. Das gleiche tue ich in meinen Texten – und natürlich auch, wenn ich mich selbst in etwas Neues hineinfuchse.

Männliche persönlichkeitsentwicklung - Ziele suchen
… darfst, ja sollst du ruhig auch deine eigenen Wege zu deinen eigenen Zielen suchen (Bild: Oziel Gómez/Lizenz: Pexels)

Das gilt auch für die männliche Persönlichkeitsentwicklung. Beispielsweise hilft das Wissen um die weibliche Fortpflanzungsstrategie und die Taktik, mit der eine Frau einen Sexpartner – für ihren Fortpflanzungsinstinkt ist dies der Vater ihres nächsten Kindes – auswählt, zu verstehen, wie männliche Attraktivität funktioniert. Wenn man das versteht, hat man die Grundlage, auf der man daran arbeiten kann, selbst als man attraktiv zu werden.

Die Kommunikation mit Frauen funktioniert nach den gleichen Gesetzmäßigkeiten, nach denen Kommunikation allgemein funktioniert. Sie beruhen auf den Grundbegriffen von Wertschätzung und Respekt. Wer nun verstanden hat, dass einen derjenige liebt, dessen Selbstwertgefühl man steigert, braucht sich nicht 1000 Regeln für die Gesprächsführung zu merken. Eine Regel, die er nicht kannte, kann er nachvollziehen, wenn er sie hört. Das bewegt ihn dazu, sie sich im richtigen Augenblick gewissermaßen herzuleiten und mindestens so sicher parat zu haben wie eine, die er auswendig gelernt hat.

Wenn ein Mann die Anatomie der weiblichen Geschlechtsorgane kennt, wird er verstehen, wie und warum er ihr Lust verschaffen kann. Er muss sich dann nicht verschiedene Techniken merken, sondern weiß aus dem Gefühl heraus, wo und wie er hinlangen muss. Gerade in diesem Bereich gibt es übrigens ein grausames Wissensdefizit bei uns Männern. Aber das ist eine andere Geschichte.

Männliche Persönlichkeitsentwicklung – Vom Lehrling…

Es muss nicht unbedingt die männliche Persönlichkeitsentwicklung sein, man kann das folgende Prinzip auf so ziemlich alles übertragen, was man erlernen kann. Ob es das Reiten ist oder das Schießen, auch für das Auto- und Motorradfahren gilt es und für vieles mehr. Auch wenn du kreativ bist und in der Lage, Dinge zu verstehen, zu analysieren und nachzuvollziehen, solltest du am Anfang ruhig den Dogmen folgen. Wenn du alles haarklein so machst, wie man es dir beibringt, wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit erste Erfolgserlebnisse erzielen. Wenn du dann eine gewisse Übung in den neuen Fertigkeiten erworben hast, kannst du beginnen, dir zu überlegen, ob du selbst andere oder gar bessere Wege findest.

Jeder fängt mal unter Anleitung klein an – wie ein Metalllehrling am Schraubstock mit U-Stahl und Feile… (Bild: Schweizerische Bundesbahnen/Lizenz: Gemeinfrei)

Ein großer Fehler ist es, gleich am Anfang zu denken, dass man es anders besser machen kann. Das gilt natürlich nicht nur, aber eben auch für die männliche Persönlichkeitsentwicklung. Beginne ruhig mit einem bestimmten System, zum Beispiel nach einem einschlägigen Buch. Setz ruhig am Anfang Scheuklappen auf und gehe stur nach den Anweisungen vor. Wenn du nicht auf den Kopf gefallen bist, wirst du mit der Zeit die Prinzipien hinter bestimmten Vorgehensweisen erkennen.

Nebenbei kannst du dich mit den Grundlagen beschäftigen. Wenn es um Persönlichkeitsentwicklung geht, zum Beispiel ein allgemeines, einführendes Buch über Psychologie. Das erleichtert es dir, die Prinzipien hinter bestimmten Vorgehensweisen zu erkennen. Das ist ähnlich, wie wenn du dich etwa in den Maschinenbau einarbeiten willst und parallel dazu ein Physikbuch zurate ziehst.

Ordne also alles, was du lernst anhand der Grundlagen ein. Und dafür ist es natürlich wichtig, dass du dich nicht nur für das „Was“ und das „Wie“ interessierst, sondern auch für das „Warum“.

… zum Meister

Wenn du nun ein wenig fortgeschritten bist, kannst du beispielsweise mal auch eine andere Methode zur Lösung einer bestimmten Aufgabenstellung probieren und dabei wahrscheinlich feststellen, dass sie auf den gleichen Prinzipien beruht. Ein Beispiel aus der Physik kann das verdeutlichen: Wenn du eine große Last mit einer verhältnismäßig geringen Körperkraft heben willst, gibt es verschiedene Methoden. Das sind die sogenannten einfachen Maschinen, wie sie der Physiker nennt: der Hebel, die schiefe Ebene, die lose Rolle und die hydraulische Presse. Sie unterscheiden sich zwar in der mechanischen Wirkungsweise. Aber es liegt allen das gleiche Prinzip zugrunde: Die verrichtete Arbeit ist immer das Produkt aus Kraft und Weg. Wenn man den Weg vergrößert, kommt man mit einer kleineren Kraft aus.

Auf die Psychologie übertragen: Du kannst jemandem ein Kompliment machen, du kannst ihm einen kleinen Besuch abstatten, du kannst ihm zuhören oder vielleicht auch eine kleine Aufmerksamkeit schenken. Unterschiedliche Techniken, aber das Prinzip ist das gleiche: Du hebst das Selbstwertgefühl der jeweiligen Person, indem du hier zeigst, dass sie dir etwas bedeutet. Immer steckt das Prinzip dahinter, dass jemand dich wertschätzen wird, wenn du ihm deine Wertschätzung zeigst.

Steige in deine eigene männliche Persönlichkeitsentwicklung ein!

Darüber nur zu lesen macht dich zwar schlauer, aber nicht zu einem Mann. Du musst das, was du erfährst auch in der Praxis umsetzen. Geh hinaus und probiere es aus. Je mehr Angst du am Anfang vor etwas hast, umso mehr Spaß wird es dir machen, wenn du diese Angst überwunden hast. Die Überwindung von Ängsten ist ein wichtiger Teil der männlichen Persönlichkeitsentwicklung. Dazu musst du dich deinen Ängsten stellen. Du musst in die Situationen, die der Angst machen, hineingehen. Sei es die Höhenangst beim Besteigen eines Aussichtsturm, sei es die Angst, eine Frau anzusprechen.

Lass dich nicht von (vermeintlichen) Dämonen schrecken! Gehe auf sie zu und besiege deine Ängste! (Bild: M W /Lizenz: Pixabay)

Auch das, was deinen männlichen Frame, dein Image, das du haben möchtest, ausmacht, musst du tun und nicht nur davon träumen. Wenn du ein Motorradmann sein willst, dann kauf dir ein Motorrad und mach den passenden Führerschein, falls du ihn nicht schon besitzt. Wenn du ein Jäger sein willst, besuche einen Kurs und lege die Jägeprüfung ab. Wenn du zunächst kleinere Brötchen backen willst, kannst du auch zunächst einmal die Sportfischerprüfung ablegen. Oder einen Bootsführerschein machen.

Natürlich kann es auch ein berufliches Ziel sein, welches du dir als erstes setzt: zum Beispiel eine Weiterbildung, für die du ein Zertifikat bekommst. Nimm dir aber nicht zu viel auf einmal vor. Im Grunde reicht es, zur Zeit ein Ziel anzusteuern. Setze deine Ziele zunächst auch so, dass du sicher sein kannst, sie auch erreichen zu können.

Dinge, für die man eine Prüfung ablegen muss, haben einen Vorteil: Du hast hier eine klar umrissene Vorgabe, die es objektiv zu erfüllen gilt. Wenn du eine Prüfung bestehst, hältst du mit dem Prüfungszeugnis etwas in der Hand, dass der zeigt, dass du dieses Ziel real und nicht nur in deiner Einbildung erreicht hast.

Das Wichtigste: Tu etwas!

Das größte Hindernis, ein echter Mann zu werden, besteht darin, dass du nicht selbst lebst sondern gelebt wirst. Einer, der immer nur tut, was ihm gesagt wird, ist kein Mann, sondern ein Sklave. Diese Gesellschaft will dich versklaven: Du sollst funktionieren und anderen das Geld verdienen. Natürlich kommst du ums Arbeiten nicht herum, wenn du nicht am Existenzminimum knabbern willst. Stelle aber Ansprüche an deinen Job: Er muss dir Spaß machen und er muss genug Pulver bringen. Dafür lohnt es sich, etwas zu tun – sich etwa weiterbilden oder im Ernstfall sogar etwas ganz Neues lernen.

Männliche Persönlichkeitsentwicklung - Ziel erreicht!
Wenn ein Ziel erreicht ist: Fass das nächste in’s Auge! (Bild: Pexels von Pixabay)

Wenn jemand dir sagt, dass du etwas unbedingt tun musst, kannst du praktisch immer Gift darauf nehmen, dass in erster Linie ihm nutzt, dir allenfalls in zweiter Linie. Stelle dir also immer die Frage, was wirklich für dich bei einer Sache herausschaut. In der Praxis bedeutet das zum Beispiel, dass du in aller Regel nichts kaufst, was dir jemand ungefragt anbietet. Sondern du entscheidest, ob du nun einen neuen Hammer oder vielleicht ein neues Auto haben willst. Und dann gehe hin und guck dir an was es da zu kaufen gibt.

Du kannst eine Menge Dinge selbst tun, anstelle jemanden dafür zu bezahlen. Kleine und große Dinge. Du kannst die Dichtung am tropfenden Wasserhahn selbst auswechseln, anstelle einen Installateur zu bestellen. Du kannst deinen Garten selbst anlegen, dafür brauchst du keine Firma. Du kannst dein Auto reparieren, du kannst dein Brennholz selbst im Wald holen, du kannst dein Computer selbst zusammenbauen…

Männliche Persönlichkeitsentwicklung - Selbst ist der Mann - DIY - Selbermachen
Es gibt eine Menge Dinge, die du selber machen kannst. Das spart nicht nur Geld, sondern hilft auch deinen Selbstbewusstsein! (Bild: Manfred Richter/Lizenz: Pixabay)

Was und wie viel du selbst machen willst und kannst, hängt natürlich von deiner persönlichen Situation ab. Aber irgendetwas kannst du selbst machen, selbst wenn es zunächst nur eine Kleinigkeit ist. Und dann kannst du dich steigern.

Wenn du etwas selbst machen kannst, sparst du nicht nur Geld. Es ist männliche Persönlichkeitsentwicklung, denn es hebt dein Selbstbewusstsein.

Und jetzt geh hin und pack es an!