Es ist nicht gut, dass der Mann alleine sei…
Manche Männer suchen verzweifelt nach der Partnerin fürs Leben, andere meiden engere Beziehungen wie der Teufel das Weihwasser. Gerade als Bestager mit einer nach vielen gemeinsamen Jahren gescheiterten Beziehung fragt man sich, ob man noch einmal das Abenteuer Langzeitpartnerschaft wagen soll?
Ich schreibe hier ja recht gern darüber, wie man als Mann für Frauen attraktiv wird und seine Vorteile daraus zieht. Sei es, um ein buntes Geschlechtsleben zu erreichen, sei es um um es „mit Frauen zu können“, also geschäftlich und privat vorteilhaft mit ihnen zu kommunizieren. Oder sei es, um Mrs. Right kennen zu lernen, für sich zu gewinnen und schließlich auch zu behalten. Manchem, der zunächst zwanglos flirtet, datet und textilfreie Hausbesuche macht, stellt sich die Frage unvermittelt: Soll ich die Chance nutzen, diese Frau dauerhaft zu behalten? „HB will binden – soll ich die LTR wagen?“ – So oder sinngemäß wird oft in einschlägigen Foren gefragt.
Kann der Womanizer auch Langzeitpartnerschaft?
Ist derjenige, der sich leicht tut, Frauen ins Bett zu bekommen, überhaupt geeignet für eine LTR, also eine Long Term Relationship, also eine Langzeitpartnerschaft? Oder ist er wie eine Katze, die ja bekanntlich das Mausen nicht sein lassen kann?
Die bittere Wahrheit: Wer sich mit Frauen schwer tut, hat es in zweierlei Hinsicht nicht leicht. Natürlich wird er lange oder für immer vergeblich suchen. Bekanntlich trinkt jedoch auch ein blindes Huhn mal einen Korn. So gibt es eine gewisse Chance, dass so jemand dann von einer absolut verzweifelten Frau genommen wird, weil sie gar nichts anderes bekommen kann. Nun ist aber die Gefahr groß, dass ein solcher 08/15-Mann auch diese Partnerschaft vergeigt, weil er dem Oneismus verfällt und/oder in die Betaisierungs-Falle geht.
Der Womanizer, der Mann, den die Frauen lieben, hat auch in der Langzeitpartnerschaft gute Karten. Er darf nur eins nicht tun. Nein, das ist es nicht… Nicht das, was du jetzt denkst. Er darf selbstverständlich weiterhin ein Womanizer sein. Er darf auch seine Hobbys und sonstigen Gewohnheiten beibehalten. Er soll beides sogar.
Was er auf keinen Fall tun darf, ist zu denken, dass er dem Omnibus nicht mehr hinterher laufen muss, weil er schon drin sitzt. Tatsächlich ist es so, dass er ein Leben lang für seine Frau attraktiv bleiben muss. Und genau das kann der Womanizer, er muss nur wissen, dass er es muss – falls er es nicht instinktiv tut. Manche Männer können das offenbar, denn es gibt durchaus Männer, die sich in der Langzeitpartnerschaft richtig verhalten. Das sind vermutlich solche Männer, die es „mit den Frauen können“ – es von Natur aus drauf oder bewusst gelernt haben.
Wenn es die Richtige ist…
Wenn man mit einer Frau Sex haben will, muss sie einen hinreichend attraktiv finden. Das gilt, wenn man eine Frau das erste Mal ins Bett bekommen will. Und wenn man mit ihr 999 mal geschlafen hat, gilt es beim 1000. mal immer noch. Ein Mann muss also für seine Frau immer attraktiv bleiben. Sonst ist es Essig mit dem Sex.
Attraktiv bleiben tut er auch – und nicht zuletzt – dadurch, dass er weiterhin souverän mit Frauen umgeht und durchaus auch flirtet. Ob er weiterhin auch mit anderen Frauen ins Bett geht, muss er im Einzelfall selbst wissen. Auf der Instinktebene törnt das Frauen tatsächlich an. Auf der Ebene ihrer gesellschaftlich geprägten Gefühle kann es aber auch für Mordgelüste sorgen. Oder schlicht und ergreifend das Aus für die Langzeitpartnerschaft bedeuten.
Sex mit anderen Frauen ist nicht zwingend notwendig. Man(n) muss das, Ehrlichkeit sich selbst gegenüber vorausgesetzt, auch nicht unbedingt haben. Es ist aber schön, wenn man weiß, dass man es jederzeit haben könnte, wenn man denn wollte. Und genau das muss die Partnerin auch wissen. Wenn sie am Ende des Abends ein wenig schimpft, weil man in ihrem Beisein mal wieder unverschämt geflirtet hat, schadet das gar nichts. Im Gegenteil. In aller Regel bedeutet es nämlich, dass sie jetzt Sex mit ihm haben will.
Langzeitpartnerschaft mit der Gefährtin auf Augenhöhe
Manche Männer sehen Frauen auch heute noch als mehr oder weniger minderwertig an. Ein Dummchen wird so einen Deppen eventuell sogar ein Leben lang anhimmeln, wenn er hinreichend attraktiv ist und bleibt. Das ist möglicherweise ein funktionierendes Modell, aber sicherlich nichts für einen echten Mann. Genau genommen ist so eine Beziehung sogar toxisch. Sie beruht nämlich auf einer psychischen Abhängigkeit der Frau vom betreffenden Mann.
Nun ja, Gespielinnen kannst du als Mann mehrere haben. Aber nur eine Gefährtin auf Augenhöhe. Wenn du das hast, wird Sex mit anderen Frauen für dich kein Thema mehr sein. Du darfst aber auch den Fehler nicht machen, zu vergessen, dass auch andere Mütter schöne Töchter haben. Also nicht dem Oneismus verfallen. Wenn du glaubst, dass du ohne sie nicht leben kannst, hast du deine Beziehung schon so gut wie ruiniert. Das führt nämlich geradewegs in die Betaisierung. Und du musst weiter fleißig flirten. Denn auch die Gefährtin auf Augenhöhe muss wissen, dass du könntest wenn du wolltest.
Um eine Gefährtin auf Augenhöhe für eine Langzeitpartnerschaft zu haben, musst du Frauen natürlich als dem Manne ebenbürtig ansehen. Eigentlich sind sie ja sogar das stärkere Geschlecht. Diese Erkenntnis ist eine bittere Pille. Du wirst sie aber schlucken müssen, wenn du ein echter Mann sein willst. Einer, der auch in der Lage ist, eine echte und ehrliche Beziehung zu führen.
Und wo findet man die richtige?
Es mögen ja wohl immer noch Vorstellungen herumgeistern, denen zufolge es irgendwo den Richtigen bzw. die Richtige gäbe, mit dem oder der einen das Schicksal zusammenführen muss. Das ist Quatsch. Den richtigen Partner zu finden ist eine Frage der Stochastik.
Man kann sich aber auch eine Frau nicht aussuchen, wie man sich ein Auto oder ein Motorrad aussucht. Das funktioniert noch nicht mal bei einem Hund oder einem Pferd. Noch viel mehr als das bei einem vierbeinigen Kameraden der Fall ist, muss ein Partner oder eine Partnerin „einem passieren“. Du hast etwas mit einer Frau und merkst auf einmal, dass da mehr als gemeinsamer Spaß im und außerhalb des Bettes ist. Das kann er durchaus mehr als einmal im Leben passieren.
Datingportale – übrigens der Königsweg des Bestagers zu Frauenbekanntschaften – haben etwas von Katalogen oder Onlineshops. Man ist geneigt, anhand der Angaben dort sich etwas auszusuchen und zu sagen: „Die soll es sein!“ Das funktioniert nicht.
Wie gesagt, Partnersuche ist eine Frage der Stochastik. Je nach dem, wie ein Mensch gestrickt ist, gibt es auf diesem Planeten eine gewisse Anzahl von Menschen des anderen Geschlechts, die zu ihm hinsichtlich einer Langzeitpartnerschaft passen würden. Auf gut Deutsch: Jede soundsovielte Frau, die du triffst, wäre eine potentielle Gefährtin für dich. Wie viel nun „soundso viel“ konkret in deinem Fall ist, hängt im Einzelfall vom jeweiligen Persönlichkeitsprofil ab. Das ändert aber nichts am Prinzip: Je mehr Frauen du kennen lernst, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine drunter ist, mit der „es passt“.
So lernt man Frauen kennen
Mit der Vorauswahl, die man in einem Datingportal hinsichtlich Alter, Wohnort, Figur, Interessen etc. trifft, erhöht man natürlich die Wahrscheinlichkeit, so jemanden zu treffen. Wenn du fleißig Frauen datest wirst du, hinreichende Attraktivität vorausgesetzt, mit dieser und jener ins Bett purzeln, mit anderen viel Spaß haben, welche kennenlernen, mit denen du lange im Austausch bleibst und vielleicht noch andere. Irgendwann wird aber auch eine drunter sein, die als Gefährtin auf Augenhöhe und für eine Langzeitpartnerschaft mit dir geeignet ist.
Wenn du also tatsächlich und ernsthaft nach einer Gefährtin auf Augenhöhe suchst, musst du ganz einfach möglichst viele Frauen kennenlernen. Wenn du noch jung bist, ist das ganz einfach: Du kannst Clubs und dergleichen besuchen, wo sich ungebundene Frauen im passenden Alter herumtreiben. Auch wenn du auf der Straße, im Café, im Museum, im Schwimmbad usw. Mädels ansprichst, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass sie noch ungebunden sind und einer näheren Bekanntschaft nichts im Wege steht.
Je älter du wirst, umso rarer werden die Gelegenheiten, Frauen passenden Alters kennen zu lernen. Es ist auch so, dass mit zunehmenden Alter auch der Anteil der Frauen steigt, die bereits gebunden sind. Aber es gibt auch hier Möglichkeiten: Man kann natürlich Frauen bei jeder Gelegenheit ansprechen. Damit gewinnt man in jedem Fall Sicherheit im Umgang mit Frauen. Aber du wirst eben oft feststellen, dass das Objekt seiner Begierde bereits in festen Händen ist.
Aber immerhin sind der Statistik nach etwa ein Viertel der Frauen im Bestager-Alter solo. Sie sind jedoch nicht ganz leicht zu finden. In manchen Städten gibt es spezielle Aktivitäten wie Wanderungen und dergleichen für Singles im reifen Alter. Eine weitere sehr gute Möglichkeit sind Datingportale. Frauen, die du auf diesem Wege kennenlernst sind ja per se ungebunden und an Männerbekanntschaften interessiert.
So kommt man zu einer funktionierenden Langzeitpartnerschaft
Wie gesagt: Eine Gefährtin kann man nicht aussuchen, sie muss einem passieren. Es kann sein, du denkst dir nichts weiter und willst mit einer bestimmten Frau lediglich ins Bett gehen. Auf einmal merkst du, dass da mehr ist. Einmal machte ich ein Date mit einer Frau aus einem Datingportal aus. Wir sahen uns und wollten knutschen. Was wir dann vielleicht eine Viertelstunde später auch hemmungslos und vor allen Leuten taten. Leider hielt diese Liebe nur einen Sommer, sie scheiterte an einem strittigen Punkt, der sich nicht ausräumen ließ.
Ein weiteres Problem bei dieser Frau war, dass sie sich für kaum etwas interessierte, was mir lieb und teuer ist. Sie hielt weder vom Segeln etwas noch von der Jagd. Das einzige, was wir außer dem Sex gemeinsam hatten, war das Motorradfahren. Das hatte sie aber vermutlich auch nur meinetwegen wieder angefangen, denn eigentlich, so sagte sie, hatte sie damit bereits abgeschlossen gehabt.
Gemeinsame Interessen in einer Langzeitpartnerschaft müssen also sein. Gibt es sie nicht, gibt es kaum etwas, was man gemeinsam tun kann. Aber auch eine vollkommene Interessenkongruenz ist nicht gut. Denn dann macht man alles gemeinsam, was fast noch schlimmer ist, als wenn bei den Hobbys jeder ausschließlich seine eigenen Wege geht.
Jeder muss noch etwas haben, was er für sich alleine hat. Auch solltest du deinen Freundeskreis nicht vernachlässigen. Du wirst natürlich für deine eigenen Dinge weniger Zeit haben, weil du ja Zeit mit deiner Partnerin verbringst. Es sollte aber keiner von beiden sein bisheriges Leben vollständig aufgeben.
Zusammen wohnen oder nicht?
Natürlich ist es naheliegend, dass man, wenn man sich gefunden hat, daran denkt, zusammenzuziehen. Man kann das machen, muss es aber nicht. Wenn man in jungen Jahren eine Langzeitpartnerschaft eingeht, geht es in der Regel auch darum, dass man gemeinsam Kinder hat. Dazu braucht man natürlich das gemeinsame Nest. Bei einer Beziehung zwischen Bestagern ist das aber nicht notwendig.
Vor allem, wenn beide bereits Rentner sind, ist es kein Problem, abwechselnd Zeit mal im Zuhause des eigenen und dann wieder in dem des anderen zu verbringen. Auf diese Weise können sogar Fernbeziehungen relativ problemlos werden. Ist die Entfernung nicht so groß, ist man für das eigene Umfeld noch nicht einmal aus der Welt, wenn man sich gerade mal bei seiner Partnerin aufhält.
Natürlich kostet es mehr, beide Wohnungen aufrechtzuerhalten. Dafür ist aber auch keiner der beiden Partner gefangen. Jeder weiß, dass der andere nicht nur bei ihm bleibt, weil er sonst sein Zuhause verlieren würde und sich ein neues suchen müsste. Sondern weil er bleiben will. Diese Freiheit – man muss ja auch nicht mehr wegen der Kinder oder eines gemeinsamen Geschäftes oder einer Hausfinanzierung zusammenbleiben – ist ein großer Vorteil einer Beziehung im reiferen Alter.
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