Das kleine Geheimnis der Frauenhelden

Es gibt Männer, die anscheinend jede Frau haben können. Und es gibt solche, die im Leben nur eine Frau finden – oder gar keine. Am Aussehen kann es offenbar nicht liegen. Natürlich gibt es schöne Männer, die jede Menge Frauen haben. Aber es gibt auch potthässliche Burschen, denen offensichtlich kein weibliches Wesen widerstehen kann. Die Antwort auf die Frage, was entscheidend für den Erfolg bei Frauen sei, ist lächerlich einfach – aber einleuchtend.

Ich bin nun ja auch schon etwas länger jung und habe daher dieses und jenes erlebt. Es gab in meinem Leben Zeiten mit viel Glück bei den Frauen. Und es gab Zeiten, da hatte ich den Eindruck, dass mich kaum eine Frau auch nur mit der Zange anfassen würde. Erst nach und nach bin ich dahinter gekommen, woran das lag.

Vertrauliche Gespräche unter Freunden

Ich habe einen Freund, der in seinen wilden Zeiten alle Frauen in einem Büchlein notierte, mit denen er im Bett war. Seiner Aussage nach waren es über 100. Wie ich auch, ist er ein Jäger. Es gab mal eine Zeit, da jagten wir viel gemeinsam und unterhielten uns auch über recht intime Dinge. Ich hatte zu dieser Zeit mithilfe meiner Kettlebells erheblich Fett abgebaut und mir eine ansehnliche Figur verschafft. Hässlich bin ich ja auch nicht gerade. Mein Kumpel ist außerdem eine Kapazität auf dem Gebiet der äußeren Erscheinung eines Mannes und beriet mich kompetent zu diesem Thema.

Kurzum: Ich kann behaupten, dass ich durch seine Beratung äußerlich genauso attraktiv wurde wie er. Ich war erstaunt, wie leicht ich es auf einmal bei Frauen hatte. Und nicht zuletzt daher ging es bei unseren Gesprächen auch darum, was denn nun eigentlich den Erfolg bei Frauen ausmacht.

Gutes Aussehen begünstigt den Erfolg bei Frauen

Unser eigener Erfolg war ja – zumindest oberflächlich – durch unsere äußere Erscheinung erklärlich. Nun kannten wir beide aber einen, der nicht nur spiekfett war, sondern auch sonst alles andere als ein schöner Mann. Und bei diesem Mann schmolzen die Frauen dahin wie Vanilleeis auf dem heißen Apfelstrudel. Er war mit Frauen zusammen gewesen, die in ihrem jeweiligen Umfeld mehr oder weniger als Traumfrauen galten. Und hatte sie auch wieder gehen lassen…

Ich selbst hatte einmal auf einer Geburtstagsfeier hautnah erlebt, wie er eine attraktive, erfolgreiche und verheiratete Geschäftsfrau anbaggerte. Vermutlich hatte er gar keine ernsthaften Absichten, sondern flirtete nur aus Spaß an der Freud. Ich denke jedoch, dass, wenn der Kerl das wirklich gewollt hätte, er diese Frau mit einiger Wahrscheinlichkeit durchaus hätte ins Bett bekommen können.

Harem
So mancher träumt von einem ganzen Harem – ob mann damit glücklich wird, steht aber auf einem ganz anderen Blatt… (Bild: Wellcome Colelction/Historisch)

Was war nun besonders an diesem Gesellen? Die Antwort war eigentlich einfach: Der Kerl verfügte über ein geradezu unglaubliches Selbstbewusstsein. Und so einigten mein Freund und ich uns auf eine erste plausible Erklärung: Gutes Aussehen ist nicht der entscheidende Faktor; es kommt auf das Selbstbewusstsein an. Dass viele hässliche Männer kein Glück bei Frauen haben, sich auch viele gut aussehende bei den Damen leicht tun, widerlegt diese Vermutung nicht. Es kommt zwar letztendlich auf das Selbstbewusstsein an, aber dieses zu haben, ist nun mal viel leichter, wenn man gut aussieht.

Die bösen Jungs und die Mädels

Nebenbei gesagt scheint auch im Hinblick auf den Erfolg bei Frauen die berühmte 80/20er Regel zu gelten: 20 % der Männer können 80 % der Frauen haben. Das ist aber lediglich eine statistische Feststellung, erklärt nämlich nichts. Aber man freut sich halt, wenn man zu den 20% gehört.

Ein anderer Ansatz, der Frage nach dem Erfolg bei Frauen nachzugehen, war der mit den bösen Jungs. Jeder kennt das aus der Schulzeit, dass die bösen Jungs – die mit Moped, Zigarette und Bierflasche – immer die Mädchen hatten. Die braven hingegen schauten mit dem Ofenrohr ins Gebirge. Dass also die bösen Jungs die Mädchen kriegen, ist wohl kein wirkliches Geheimnis. Jedenfalls las ich darüber auch schon irgendwo im Internet.

Erfolg bei Frauen - Arsene Lupin
Arsene Lupin, der Meisterverbrecher – Die französische Fernsehserie nach den Romanen von Maurice Leblanc war auch bei uns in den 70ern zu sehen: Wie Macky Messer stellt er den Typus des attraktiven Bösewichtes dar (Bild: Historisch)

Männer, die als waschechte böse Jungs natürlich auch rauchen und trinken, so las ich, würden sexy wirken. Weil sie den allgemein bekannten Gefahren von Tabak und Rum trotzen. Mir scheint eher, dass es das damit verbundene Brechen von Regeln ist, dass böse Jungs für bestimmte Frauen – und bei Leibe nicht nur für die Baureihe Lieschen Müller – attraktiv macht. Aber auch das ist ja eine Form von Mut. Und un in gewisser Weise von Selbstbewusstsein.

Möglicherweise signalisieren die bösen Jungs auch gewisse Steinzeit-Qualitäten, die für Frauen sexy sind. Schließlich sind wir ja alle noch Steinzeitmenschen, wie der Autor witzig-intelligenter Sachbücher, Jürgen Brater, darlegt. Ich kenne ihn übrigens persönlich. Woher? Natürlich von der Jagd und dem Jagdhundewesen. Maßgebliche Männer sind halt recht oft Jäger. Aber die Sache mit dem Mann und der Jagd ist eine andere Geschichte.

Unscheinbare Büblein und echte Ekelpakete mit Erfolg bei Frauen

Zurück also zum Thema: Von dem dicken, hässlichen Kerl mit seinem Erfolg bei Frauen habe ich ja bereits berichtet. Der war aber nicht das einzige Beispiel für auf andere Männer eher abstoßend wirkende oder doch zumindest unscheinbare Burschen, die sich über Mangel an willigen Damen nicht beklagen konnten.

Es gab da einen, vermutlich ist er mittlerweile vollends in der Gosse versunken, der vor und auch noch in der ersten Zeit seiner Penner-Karriere zu meinem Umfeld gehörte. Dieser Bursche war im Grunde potthässlich, hatte weder einen Beruf noch eine Arbeitsstelle, war obdachlos und nahm es mit der Körperpflege alles andere als genau. Ein gemeinsamer Kumpel drückte es so aus: „Der… geht einmal im Jahr ins Krankenhaus und lässt sich die Unterhose aboperieren.“ Außerdem verhielt er sich, selbst Kumpels gegenüber, richtig asozial. Er konnte aber andererseits recht angenehm und unterhaltsam reden. Vermutlich verzieh man ihm deswegen auch öfter, wenn er einen einmal wieder abgelinkt hatte.

Dieser Bursche hatte damals goldene Zeiten, was Frauen anging. Dem Augenschein nach bekam er jede Frau ins Bett, die er haben wollte. Wenn es sein musste, spannte er sie sogar anderen aus. Das war uns damals unerklärlich – obwohl ich wohl ahnte, dass es mit seiner unglaublich impertinenten Art zu tun haben musste.

Ein anderer Kumpel war zwar – abgesehen davon, dass er (wie allerdings die meisten von uns damals) sich gerne und häufig betrank – ein mehr oder weniger solider Mensch. Allerdings sah er nicht übermäßig gut aus, war eher schmächtig und trug meist eine unmögliche Parka mit lauter unterschiedlichen Knöpfen.Und – wenn ich mich recht erinnere – auch noch eine schlampige Körperhaltung – Aber auch der hatte nicht unerheblichen Erfolg bei Frauen. Er war aber auch bei uns Jungs recht beliebt, weil er ein netter Kerl war.

Der einfache gemeinsame Nenner und Grund für den Erfolg bei Frauen

Mit der Vermutung, dass es das Selbstbewusstsein sei, was den Erfolg bei Frauen ausmacht, lag ich schon mal recht nahe daran. Vor einiger Zeit hatte ich dann mal wieder beruflich mit einer Gruppe von Männern unterschiedlichen Alters zu tun. Dabei kam dann das Gespräch auch auf solche Themen. Und ein junger Mann aus dieser Gruppe brachte die Sache mit dem Erfolg bei Frauen auf den Punkt: „Du musst ganz einfach mit Dir selbst rundum zufrieden sein, dann klappt das auch mit den Frauen.“

Und das ist der Punkt, der sich bei allen Beispielen, die ich kenne, findet. Ich selbst war als Teenager mit meinem Aussehen und mir selbst rundum zufrieden, obwohl das meine Eltern und Lehrer deutlich anders sahen. So etwa mit 20 Jahren bekam ich dann einen Bierbauch, war nicht mehr als ein kleiner Maurerlehrling und später arbeitsloser Maurergeselle. Obwohl ich mir das nicht eingestand, war ich mit mir – und vor allem mit meinem Aussehen – nicht zufrieden. Und dementsprechend lief auch mit Frauen nicht besonders viel – jedenfalls bleib ich hinter meinen Möglichkeiten zurück.

Dann wurde ich aus einer seelischenKrise heraus mithilfe von Bodybuilding wieder zu einem feschen Mannsbild und begann, wieder persönliche Perspektiven zu sehen. Ich war dadurch wieder zufrieden mit mir selbst. Und schwuppdiwupp ging auch wieder so allerhand mit dem anderen Geschlecht.

In meiner dann folgenden Beziehung und späteren Ehe verfettete ich erneut und achtete nicht auf meine Kleidung. Dementsprechend war ich vermutlich tief drinnen mit mir selbst unzufrieden – und rechnete mir, wenn ich ehrlich zu mir selber war, auch nur geringe Chancen bei den Frauen aus.

Als dann die Waage eines Tages 130 kg zeigte, beschloss ich, gegenzusteuern. Mithilfe der guten, alten Kettlebells klappte das auch wunderbar. Schon zuvor hatte es begonnen, auch beruflich voranzugehen. Dann kündigte mir meine Ehefrau die Beziehung auf. Das war mir gerade recht, denn ich hatte schon seit längerem sozusagen die innere Scheidung eingereicht. Zu alledem kann dann auch noch, wie oben bereits berichtet, jener Freund und coachte mich hinsichtlich meiner äußeren Erscheinung und ich fand mich selbst wieder genial. Und ich begann, wieder erfolgreich auf die Pirsch zu gehen…

Auch der Erfolg des eingangs erwähnten Selbstbewussten Dicken sowie die beiden anderen Beispiele von weiter oben lassen sich so erklären. Der Penner war in der ersten Zeit seines Niedergangs trotzdem komplett von sich überzeugt und hielt sich für den Größten. Seine Glückssträhne bei den Frauen endete aber irgendwann. Vermutlich, als ihm aufging, dass er doch kein so toller Hecht ist, wie er meinte und sein Weg nur eine Richtung kannte: Abwärts.

Und auch der andere, von dem ich erzählt habe, war in jenen Tagen vermutlich auch mit sich selbst und der Welt zufrieden. Er war und er hatte zwar nicht viel, aber es ging ihm gut und vermutlich machte er sich um seine äußere Erscheinung noch nicht einmal viele Gedanken.

Ist es so einfach?

Ja und nein. Tatsächlich liefert die die Sache mit dem Zufriedensein mit sich selbst und der Welt eine einfache, einleuchtende und logische Erklärung für den Erfolg, den bestimmte, aber ganz unterschiedliche Männer bei Frauen haben. Jedoch ist es mit diesem Wissen nicht getan.

Das Schwierige daran ist natürlich, dass man es erst mal schaffen muss, mit sich selbst und der Welt zufrieden zu sein. Andererseits ist das eine interessante Aufgabe für einen Mann. Der Mann zu sein, der man gerne sein möchte, ist ein lohnendes Ziel. Wer mit sich selbst zufrieden ist, wird nicht nur bei Frauen, sondern auch beruflich und gesellschaftlich erfolgreicher sein.

So gesehen machen viele Ratschläge, die man in Büchern und sonst wo zur Persönlichkeitsentwicklung bekommt, tatsächlich Sinn. Sie helfen, Selbstbewusstsein und Anerkennung zu finden. Ob es nun das aktive Zuhören ist, dass andere Menschen für uns einnimmt. Oder das Nein sagen, wenn man etwas nicht möchte. Auch der Abbau von irrationalen Ängsten und Hemmungen. Alle diese Dinge helfen letztendlich dazu, sich selbst zu finden, Selbstbewusstsein und Achtung vor sich selbst zu gewinnen.

Ein Weg, den zu gehen sich für jeden Mann lohnt.